Weihnachtssymbole
– Herkunft und Bedeutung Stern Der Stern wurde zum Weihnachtssymbol, weil die
Bibel (Matthäus 2,1-12) erzählt, dass Sterndeuter aus dem Osten (die
"Weisen aus dem Morgenland") von einem Stern zum neugeborenen Jesus
nach Betlehem geführt werden. Durch lange Zeit hielt man den Stern von
Betlehem für einen Kometen, weshalb der Weihnachtsstern häufig mit einem
Schweif dargestellt wird. Heute sehen manche Astronomen im biblischen Stern
von Betlehem eine für die Zeit Jesu nachweisbare Jupiter-Saturn-Konjunktion. Ob es sich beim biblischen
Stern um ein astronomisches Phänomen oder um ein religiös-literarisches
Symbol oder um beides handelt, Sterne aller Art dominieren jedenfalls die
moderne Weihnachtsdekoration. Engel In der Weihnachtserzählung der Bibel (Lukas 2)
erscheint den Hirten auf den Feldern vor Betlehem ein Engel, der ihnen die
Geburt Christi verkündet. Unser Wort „Engel“ kommt vom griechischen
„Angelos“, was schlicht „Bote“
bedeutet. Engel, sehr oft als geflügelte Wesen dargestellt, sind in vielen
Religionen Boten des Himmels. Manche geistlichen Schriftsteller schließen aus
verschiedenen Bibelstellen, es gebe neun Chöre der Engel. Krippe Ursprünglich ist mit „Krippe“ nur der
Futtertrog, in den Jesus nach seiner Geburt gelegt wurde (Lukas 2,7),
gemeint. Angebliche Überreste dieser Krippe werden in der römischen Basilika
Santa Maria Maggiore aufbewahrt. Später ging der Name „Krippe“ auf figürliche
Darstellungen des Weihnachtsgeschehens (Kind in der Krippe, Maria und Josef,
Hirten, Ochs und Esel, die drei Könige usw.) über. Erstmals soll der hl.
Franziskus im Jahre 1223 im Wald von Greccio das Weihnachtsgeschehen auf
diese Art und Weise veranschaulicht haben. In den meisten katholischen
Kirchen wird in der Weihnachtszeit eine Krippe aufgestellt. Auch Hauskrippen
sind in Österreich sehr beliebt. Auch "Mechanische Krippen", in
denen die Figuren sich bewegten, erfreuten sich früher großer Beliebtheit
(Altötting, Mariazell) Christkind Mit dem Christkind ist - religiös gesehen - das
Jesuskind selbst gemeint, dessen Geburt der zentrale Inhalt des christlichen
Weihnachtsfestes ist. Auch Figuren des Jesuskindes, die der privaten oder
öffentlichen Meditation dienen (z. B. "Prager Jesuslein"), nennt
man "Christkind". In vielen katholischen Kirchen wird in der
Weihnachtszeit ein solches „Christkind“ (festlich bekleidet und gekrönt) auf
den Hochaltar gestellt. Ganzjährig ist in der römischen Kirche Santa Maria in
Aracoeli eine Christkindstatue zu sehen: "Santo Bambino". (Das aus
Jerusalemer Olivenholz geschnitzte Original wurde 1994 gestohlen und bald
darauf durch eine Nachbildung ersetzt). Auch Jugendliche, die als Engel
verkleidet bei Krippenspielen oder Weihnachtsumzügen Gaben verteilten, wurden
als "Christkindl" bezeichnet. Daraus entstand der Kinderglaube,
alle Weihnachtsgeschenke bringe das (engelgestaltige, mädchenhafte)
Christkind. (Berühmt ist das Nürnberger Christkind, das stets von einem
Mädchen dargestellt wird.) Schließlich wird mancherorts bis heute das
Weihnachtsgeschenk verkürzt als „Christkindl“ bezeichnet. Christbaum Schon sein Name erinnert an Christus (im
Deutschen früher oft verkürzt zu „Christ“ oder „Krist“). Bildlich begegnen
wir dem geschmückten Lichterbaum erstmals auf einem Kupferstich von Lucas
Cranach d. Ä. aus dem Jahre 1509. Christbäume im Kreis der Familie sind für
1605 im Elsaß nachgewiesen. Seit 1800 werden sie in vielen „gehobenen“
Familien im deutschen Sprachraum geschätzt, 1813 erstmals für Wien und Graz
gemeldet. Sie setzen sich in Österreich aber erst im 20. Jahrhundert
allgemein durch und werden zum Volksbrauch. Seit Johannes Paul II. wird auch
auf dem Petersplatz in Rom ein Christbaum (modern-lateinisch: arbor diei
natalis Christi) aufgestellt. Wie in
vielen Kulturen und Religionen ist der Baum auch im Christentum von Anfang an
Symbol des Lebens. Mit Kerzen geschmückt wird er zum Symbol für Licht und Leben
und damit für Christus: „In ihm war das Leben und das Leben war das Licht der
Menschen ...“ (Johannes 1,4) Drei Könige Die in der Bibel genannten „Sterndeuter"
(griechisch: magoi, persisch: magusch, Bezeichnung für
sternkundige persische Priester), die dem Jesuskind huldigten (siehe oben
unter „Stern“), wurden wegen ihrer kostbaren Geschenke – Gold, Weihrauch und
Myrrhe – in späterer Zeit für (drei heilige) Könige gehalten und mit den
orientalischen Namen „Kaspar“, „Melchior“ und „Balthasar“ versehen. Einer von
ihnen wird häufig mit dunkler Hautfarbe dargestellt. Als Vertreter
verschiedener Völker, Hautfarben, Lebensalter symbolisieren sie in der
Volksfrömmigkeit die Universalität der Weihnachtsbotschaft. In diesem Sinn
wird auch der alte Weihnachtsbrauch, demzufolge Kinder um den „Dreikönigstag“
(6. Jänner) als „Drei Könige“ oder „Sternsinger“ Weihrauch schwingend,
singend und Geld sammelnd von Haus zu Haus ziehen, seit Jahrzehnten von der
Katholischen Jungschar in den Dienst weltweiter Solidarität und Nächstenliebe
gestellt. (www.dka.at). C+M+B (K+M+B) Zur Bedeutung dieses Zeichens, das beim
weihnachtlichen Haussegen auf die Türen von Wohnungen und Stallungen
gekreidet wird, beachten Sie bitte meinen Beitrag: „Weihrauchsegen“. Kirche Das beliebte Weihnachtsmotiv einer von Schnee
bedeckten und von innen erleuchteten Kirche erinnert an die zentrale Feier
der Geburt Jesu Christi: die Christmette in der Nacht vom 24. auf den 25.
Dezember. Kerze, Laterne Da es in früheren Jahrhunderten kein
elektrisches Licht gab, waren Kerzen und Laternen die einzigen Lichtquellen bei
den frühmorgendlichen oder nächtlichen Kirchgängen in der Advent- und
Weihnachtszeit (Rorate, Christmette) und erlangten über den praktischen
Nutzen hinaus Symbolwert. Der aus Deutschland stammende Adventkranz und der
Christbaum wurden erst im letzten Jahrhundert in Österreich beliebt. Ein
Zweig mit Kerze zählt heute zu den häufigsten Weihnachtsmotiven. Glocke Da zu Weihnachten sogar in der Nacht Glocken
erschallen, um die Geburt Christi zu verkünden und zur Mitfeier der
Christmette einzuladen, sind Glocken zu Symbolen für die Weihnachtsfreude
geworden. „Süßer die Glocken nie klingen ...“ Weihnachtsmann Schriftlich nachweisbar ist der „Weihnachtsmann“
erst seit 1820, aber er ist sicher die protestantisch-deutsche Version des
heiligen Nikolaus, dessen Fest die katholische Kirche am Beginn der
Adventzeit (6. Dezember) feiert und der schon im Mittelalter bei Kindern als
Gabenbringer beliebt war. Ihm wurde Knecht Ruprecht als Gehilfe zur Seite
gestellt. Der englische und amerikanische Santa Claus erinnert noch an
den Namen des Heiligen. Sein Rentierschlitten und sein Wohnsitz am Nordpol
haben freilich mit dem südländischen Bischof, der um 325 n. Chr. in der heutigen
Türkei lebte, nichts mehr zu tun. Zur Frage, ob sich hinter Santa Claus auch
alte nordische Götter- und Sagengestalten verbergen, lassen sich nur
Vermutungen anstellen. Die heute handelsübliche Form des rot-weiß gekleideten
dicken Rauschebarts ist stark geprägt
von den Santa-Claus-Bildern, die der Werbezeichner Haddon Sundblom 1931 im Auftrag von
Coca Cola schuf. Rentier „Rudolph“ wurde 1939
für ein Warenhaus in den USA erfunden. Der Weihnachtsmann hat keine religiöse
Bedeutung mehr und kann daher problemlos kommerziell eingesetzt werden. Und seit wann heißt Weihnachten „Weihnachten“? Wir
wissen es nicht. Der deutsche Begriff „Weihnachten“ taucht erstmals um 1170
in einem Gedicht des bayerischen Sängers Spervogel auf: „Er ist gewaltic
unde starc, der ze wihen naht geborn wart: daz ist der heilige Krist" (Er
ist gewaltig und stark, der zur Weihnacht geboren ward: Das ist der heilige
Christ). Karl Veitschegger (2003) Gott in Windeln? (Weihnachtsgedanken) Astronomische
Theorie zum Stern von Betlehem; hier noch eine Animation Ein Historiker sieht in den Weihnachtsevangelien
historische Fakten (Michael Hesemann) Die
Geburt eines Geburtsfestes Jürgen
Kaube: Das Rätsel des Weihnachtsdatums Zurück zur
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