„Weihnachten“ im Koran Aus den Suren, die von der
Empfängnis und Geburt des Propheten und Gottgesandten Isa (Jesus) erzählen
Die Engel sprachen: „O Maria, Allah hat
dich auserwählt und dich gereinigt und dich erwählt aus den Frauen aller
Welt. O Maria, sei demütig vor deinem Herrn und wirf dich nieder und bete ihn
an mit den Anbetenden." ... Die Engel sprachen: „O Maria, Allah gibt dir
ein Wort von ihm. Sein Name wird sein Messias Jesus, der Sohn der Maria. Er
wird herrlich sein in dieser Welt und in der anderen. Er wird zu jenen gehören,
die Gott ganz nahe sind. Schon in der Wiege und auch später, wenn er ein Mann
geworden ist, wird er zu den Menschen reden. Er wird ein Gerechter
sein." Sie sprach: „Mein Herr, wie soll ich einen Sohn bekommen, da mich
kein Mann berührt hat?" Er sprach: „So handelt Allah: Er erschafft, was
Ihm gefällt. Wenn Er ein Ding beschließt, so spricht Er einfach: Sei!, und es ist. Aus der Sure Maryam (Sure 19), Vers 16 - 33: Maria zog sich von ihren Angehörigen
zurück an einen Ort im Osten. Sie verschleierte sich vor ihnen. Da sandten
Wir Unseren Geist zu ihr, und er erschien ihr in
Gestalt eines vollkommenen Mannes. Sie sprach: „Ich nehme meine Zuflucht vor
dir zum Allerbarmer; Lass ab von mir, wenn du Gottesfurcht hast.“ Er
antwortete: „Ich bin nur ein Gesandter deines Herrn, um dich mit einem reinen
Sohn zu beschenken.“ Sie sprach: „Wie soll ich einen Sohn bekommen, da mich
kein Mann berührt hat? Ich bin keine unkeusche Frau.“ Er antwortete: „So ist
es. Dein Herr aber spricht: Es ist Mir ein Leichtes, Leben zu schaffen. Wir
wollen dein Kind zu einem Zeichen für die Menschen machen und zu einer
Barmherzigkeit von Uns. Es ist eine beschlossene Sache.“ Und sie empfing das
Kind und zog sich mit ihm an einen entlegenen Ort zurück. Die Wehen der Geburt trieben sie zum Stamm einer Palme. Sie sprach: „O wäre ich doch zuvor gestorben und wäre ganz und gar vergessen!" Da rief ihr von unten her ein Stimme zu: „Betrübe dich nicht. Dein Herr hat unter dir ein Bächlein fließen lassen. Schüttle nur den Stamm der Palme, und sie wird frische reife Datteln auf dich fallen lassen. Iss und trink und erfrische dein Gesicht. Und wenn du einen Menschen siehst, dann sprich: ,Ich habe dem Allerbarmer ein Fasten gelobt, darum will ich heute mit niemandem reden.‘“ Dann brachte sie ihr Kind zu ihrem Volke ... Sie sprachen: „O Maria, was hast du Unanständiges getan? O du Schwester Aarons, weder war dein Vater ein Gauner, noch deine Mutter eine unkeusche Frau!“ (Maria verteidigte sich nicht, sondern) sie deutete auf ihr Kind. Da sprachen die Leute: „Wie sollen wir mit ihm reden, er ist noch ein Kind in der Wiege?“ Da sprach das Kind: „Ich bin ein Diener Allahs, Er hat mir das Buch gegeben und mich zu einem Propheten gemacht. Er segnet mich, wo ich auch sein mag, und Er hat mir befohlen, zu beten und Almosen zu geben, solange ich lebe, und er gab mir Ehrfurcht vor meiner Mutter. Nicht hoffärtig und nicht unselig machte er mich. Friede über den Tag meiner Geburt und den Tag, da ich sterben werde, und den Tag, da ich wieder zum Leben auferweckt werde!" ▲▲▲ Jesus (Isa) im Koran Der Koran spricht von Jesus und seiner
Mutter Maria (Maryam) mit großer Hochachtung. Maria ist die einzige Frau, die
der Koran mit Namen nennt. „Der Messias Jesus, der Sohn der Maria, ist der
Gesandte Allahs und sein Wort, das er in Maria legte, und Geist von
Ihm." (Sure 4,171) Von Maria jungfräulich empfangen, legte er als
Prophet schon in der Wiege für Gott Zeugnis ab. Allah gab ihm Wunderkraft. Er
konnte Vögel aus Ton erschaffen, Kranke heilen, ja sogar Tote erwecken. Doch
er darf nicht „Sohn Gottes" oder „Gott" genannt werden. Für Christen und Christinnen ist das
Wort Gottes (das aus Gott kommt und Ausdruck seines Wesens ist) nicht nur
„hörbar" und „lesbar " in heiligen Schriften, sondern – und das
macht die Pointe des Christentums aus! – in Jesus von Nazaret „Fleisch",
d. h. ein wirklicher Mensch geworden. Der Mensch Jesus ist zugleich Gottes
ewiges Wort. Man darf ihn deshalb mit Recht „Sohn Gottes" nennen. Der
eine und einzige Gott ist voll an-wesend in seinem Sohn Jesus und im Heiligen
Geist. Die Bibel spricht von Vater, Sohn, Heiligem Geist ... Christliche Theologie
nennt das „Dreieinigkeit". Für Muslime ist so etwas nicht
nachvollziehbar. Niemals würde der Ewige ein schwacher Mensch werden, schon
gar nicht ließe er sich bis zur Kreuzigung erniedrigen. Nicht einmal einen
Gottgesandten würde Allah so schrecklich enden lassen. Nach dem Koran hat
Jesus deshalb nicht den Kreuzestod erlitten (Sure 4,157), sondern Allah hat
ihn davor bewahrt und in den Himmel erhoben. Ein Ähnlicher wurde statt ihm
gekreuzigt. Am Ende der Zeit – so eine muslimische Tradition – wird
Jesus wieder auf die Erde kommen, heiraten, Schweine, Synagogen und Kirchen
beseitigen und sich für den Islam einsetzen. Nach seinem Tod wird er neben
Muhammad beigesetzt werden und die Auferstehung erwarten. Karl
Veitschegger (2001) Zurück zur Startseite von Karl Veitschegger Zurück
zum Menü „Artikel,
Referate, Skizzen ...“
Karl Veitschegger © 2001 |