Karl Veitschegger © 1999–2022
Siehe auch Zeittafel von 1000 bis 1500 / Zeittafel von 1500 bis 1800 / Zeittafel von 1800 bis heute
|
Zw.
7 v. und 4. n. C. |
Jesus von Nazaret wird in der Regierungszeit v. Kaiser
Augustus und König Herodes in Palästina geboren. Das genaue Geburtsdatum ist
nicht bekannt. |
30
n. Chr. |
Jesus
wird in Jerusalem gekreuzigt. Kurz darauf verkünden seine Jünger und
Jüngerinnen: „Der Herr ist wirklich auferstanden und dem Simon (Petrus) erschienen." (Lk 24,34) Erste Jesus-Gemeinden entstehen.
„In Antiochia nannte man die Jünger zum ersten Mal Christen.“ (Apg11,26) |
64
oder 67? |
Petrus und Paulus sterben
als Märtyrer in Rom (lokale Christenverfolgung unter Kaiser Nero). |
70 |
Römer
belagern Jerusalem: Zerstörung des Tempels (Titus). |
96 |
Kaiser
Domitian beginnt Christenverfolgung / Klemens I.
(+ 97?) Bischof von Rom (Klemensbrief) |
um
100 |
Schriften des Neuen
Testamentes
vollendet. / Bischofsamt wird bestimmend für Gemeinden („Nachfolge der
Apostel“). Christentum verbreitet sich rasch im Römerreich und darüber hinaus
(bis Indien, Thomaschristen?). / Frühchristliche Schriften/Autoren: Didache, Barnabasbrief,
Polykarp (Apostelschüler), Ignatius v. Antiochien (+ 117). Rabbiner
legen Kanon der hebräischen Bibel (von Christen später „Altes Testament“ genannt) fest (umstritten). |
132–135 |
Bar-Kochba-Aufstand der Juden; Kaiser Hadrian verbietet 135
Juden Zutritt zu Jerusalem, Juden konzentrieren sich in Galiläa (Tiberias),
Beginn der talmudischen Zeit. |
189–199 |
Victor I.: Konflikt mit
Gemeinden Kleinasiens, weil sie zum jüd.
Pascha-Termin Ostern feiern, während sich die übrigen Gemeinden am Brauch
Roms orientieren und am Sonntag (!) danach feiern (Osterfeststreit).
Irenäus v. Lyon vermittelt. Die angesehene, sozial sehr aktive
Christengemeinde Roms zählt ca. 30.000 Mitglieder. |
2./3.Jh. |
Bewegungen,
die das originale Christentum bedrohen: Gnosis (Erlösung durch esoterische
Erkenntnis), Marcionismus (Markion verwirft Altes
Testament, vertritt „gereinigte“ Paulustheologie, Dualismus: Guter Gott Jesu
gegen bösen Gott des Alten Testamentes), Montanismus (Montanus lehrt rigorose Moral, neue
„Offenbarungen“). Christl.
Autoren: Justin der Philosoph (+ 165), Irenäus v. Lyon (+ 202),
Klemens v. Alexandrien (+ um 215), Origenes (+ 254) entwickeln
Theologie im hellenistischen Kontext. Tertullian (+ nach 220) schließt
sich später Montanisten an. |
217–222 |
Calixtus I.:
ehemaliger Sklave. Er nimmt „Unzuchtssünder“ wieder
in die Kirche auf u. erlaubt Konkubinat zw. Aristokratin u. Sklave (da ihnen
Ehe verwehrt ist). Sein Gegner Hippolyt wirft ihm Laxheit vor. |
226 |
Mani
(216–277?)
tritt in Persien als synkretistischer Prophet auf, begründet leibfeindlichen Manichäismus
(Gnosis-Einfluss). Asketische, sexualfeindliche Strömungen werden modern und
beeinflussen auch das Christentum sehr stark. |
231/232 |
Kirche
in Dura Europos (Syrien) wird erbaut (ältester
bekannter Kirchenbau, Ruinen 1931 entdeckt) |
235 |
Kaiser
Maximinus Thrax beginnt neue Christenverfolgungen. |
246 |
Im
kleinen Königreich Nisibis an der Ostgrenze des
Römerreiches wird Christentum erstmals „Staatsreligion“. |
250 |
Kaiser
Decius (248–251): allgemeine Christenverfolgung. / Kirchengründungen
in Gallien |
251–253 |
Cornelius: nimmt Gläubige, die
in der Decius-Verfolgung abgefallen sind, nach Buße wieder in die Kirche auf.
Rigoristische Gegner wählen Novatian zum Gegen-Bischof.
C. setzt sich durch. Cyprian von Karthago (+ 258 als Märtyrer) und viele
Bischöfe orientieren sich an der milden Bußpraxis Roms. |
254–257 |
Stephan I.: erklärt auch die
von Häretikern gespendeten Taufen für gültig (Ketzertaufstreit);
Daraus folgen Konflikte mit Bischöfen Nordafrikas (Führer: Cyprian v.
Karthago) und Kleinasiens. S. begründet als erster röm. Bischof seine
Autorität mit Mt 16,18 (Bischof von Rom = Nachfolger des Petrus). |
257/58 |
Kaiser
Valerian setzt Christenverfolgung des Decius fort. |
um
270 |
Mönchtum entsteht in Ägypten:
Antonius verschenkt (nach Mt 19,21) sein Erbe, wird Einsiedler. Pachomius gründet um 320 erstes Kloster. Athanasius
macht Mönchtum um 335 im Westen bekannt. |
301
(oder 314) |
Armenien:
Christentum wird Staatsreligion (König Trdat): Gregor d. Erleuchter organisiert
Armenisch-Apostolische
Kirche (geführt vom
Katholikos in Edschmiadzin) |
303–304 |
Kaisers
Diokletian veranlasst
größte Christenverfolgung der Antike |
306 |
Synode
v. Elvira (Bischöfe Spaniens): strenge Bußordnung; sie fordert von
verheirateten Klerikern, auf Geschlechtsverkehr zu verzichten. |
306–337 |
Kaiser
Konstantin d. Große (geb. nach 280): Monotheist (Symbol: Sonne), beendet
Christenverfolgung („Konstantinische Wende“), gründet 324/26
Konstantinopel (Byzanz), fördert mit Mutter Helena Christentum, lässt Kirchen
bauen (Rom, Palästina, Byzanz etc.), führt Sonntagsruhe ein, verbietet
Gladiatorenkämpfe, wird erst kurz vor seinem Tod (arianisch?) getauft. |
313 |
Konstantin d. Gr.: Toleranzreskript von Mailand:
Religionsfreiheit (Christentum wird erlaubte Religion, ca.
zehn Prozent der Reichsbevölkerung sind christlich). |
314–335 |
Silvester I.: Kirche in Rom wird
vom Kaiser für Verfolgung entschädigt: K. schenkt S. den Lateran-Palast und
lässt Erlöserkirche (heute S. Giovanni im Lateran) bauen. S. weiht 326 die
erste Peterskirche. |
321 |
Kaiser
Konstantin erklärt den Sonntag zum wöchentlichen Feiertag (mit
Arbeitsruhe in gewissen Bereichen) |
325 |
Konzil von Nikaia (Nicäa) (1), vom Kaiser einberufen,
bekennt „Homoousios“-Fomel
(Christus ist kein Zweitgott, sondern mit Gott-Vater „wesenseins“) gegen Arianismus (Christus ist
geschaffener „Unter-Gott“; Arius + 337). Konzil führt Metropoliten-System
ein. Athanasius (+ 373), Bischof v. Alexandrien, wird v. Konstantin
wegen seines Kampfes gegen Arianer nach Trier verbannt, auch später oft
vertrieben (insgesamt 17 Exilsjahre), findet Schutz
bei Julius I. (337-352) in Rom.
Arianer bleiben einflussreich, auch am Kaiserhof (bis 381). Viele Germanen
werden arianisch. Andere
Häresien: Adoptianer: Jesus ist nur Mensch, v. Gott
adoptiert; Modalisten: Jesus ist nur Erscheinungsform (modus) Gottes. |
330 |
Konstantinopel
(Byzanz)
wird als neue Kaiserstadt geweiht. Spannung mit Rom prägt weitere Geschichte. |
um
350 |
Äthiopien
(Reich
von Aksum, Negus Ezana)
wird christlich. / Georgien wird christlich (durch kriegsgefangene
Frau: hl. Christiana/Nina?) |
361–363 |
Kaiser
Julian (Apostata), Neffe Konstantins I.: bekämpft
Einfluss d. Christentums (blutig in Syrien, Ägypten), will alte
Götter-Religion wiederbeleben und gegen „die Galiläer“ (Christen) jüd. Tempel in Jerusalem wiedererrichten. |
366–384 |
Damasus I., Nachfolger d. vom
arianischen Kaiser Konstantius verbannten u. zermürbten Liberius (352-366): anfangs umstritten
(Gegenbischof, blutige Konflikte), muss vor Gericht, Kaiser-Entscheid spricht
ihn frei. D. tritt klar für Trinitätslehre ein, beruft sich auf
Petrus-Primat, beauftragt Hieronymus mit neuer lat. Bibelübersetzung
(Vulgata). Kaiser Gratian übergibt dem Bischof v. Rom den alten Kaisertitel
„Pontifex Maximus“. |
4.
Jh. |
Theologen:
Kappadokier Basilius (+ 379), Gregor v. Nazianz (+ 390), Gregor
v. Nyssa (+ 394), aber auch Kyrill v. Jerusalem (+ 386), die Syrer
Afrahat (um 340) u. Ephraim (+ 373) vertreten Nikaia-Lehre. Der arianische Bischof Ulfila (+ um
383) übersetzt Bibel ins Gotische. |
380 |
Theodosius
I. (347–395),
seit 379 Kaiser, seit 380 getauft, schreibt Christus-Lehre von Nikaia als allein gültig vor und verbietet
Arianismus. |
381 |
Konzil von
Konstantinopel
(2) bekräftigt Lehre von Nikaia u. erklärt (gegen Arianer, Makedonianer): Der Hl. Geist ist
göttlich wie Vater u. Sohn. Patriarchen-System: als neue Kaiserstadt soll
auch Konstantinopel Patriarchat werden (im Rang nach Rom, aber vor Alexandria
u. Antiochia). Rom lehnt diesen Beschluss ab. |
382 |
Synode
in Rom (Damasus I.) fixiert Kanon d. Hl. Schrift. / Kaiser Gratian entfernt Göttin Victoria aus Senat. |
4./5.
Jh. |
Große
Kirchenlehrer: Ambrosius v. Mailand (+ 397), sozial, verteidigt kath.
Glauben (gegen Arianer) und Freiheit der Kirche („Kaiser steht in der Kirche,
nicht über der Kirche“); verlangt von Kaiser Theodosius, der Aufstand blutig
niedergeschlagen hat, Kirchenbuße; überzeugt und tauft Augustinus (354–430).
Dieser, ab 395 Bischof von Hippo, wird der große „Theologe der Gnade“ (gegen Pelagianer, Donatisten). Hieronymus (+ 420) übersetzt
Bibel neu ins Lateinische (Vulgata). Johannes Chrysostomos (+ 407),
Bischof v. Konstantinopel, großer Prediger, errichtet Spitäler u. Armenhospize,
fördert Goten-Seelsorge. Kritik an Oberschicht bringt ihn ins Exil. |
386 |
Priscillian, Kopf einer strengen
Asketen-Bewegung (Priscillianismus; an Festtagen Bußübungen statt
Gottesdienstbesuch), wird von kaiserl. Gericht in
Trier verurteilt und hingerichtet. Gegen diese Gewaltanwendung protestieren
Papst Siricius (384–399), Ambrosius
und Martin v. Tour (selbst großer Asket und Bischof). |
391 |
Kaiser
Theodosius I. verbietet heidnische Kulte im Römerreich (Strenge des Verbotes
ist umstritten); Christentum wird quasi Staatsreligion. |
410 |
Westgoten
(Alarich) plündern Rom. Innozenz I. (Sohn d. Anastasius I.?) will zw. Byzanz u.
Alarich vermitteln; |
417–422 |
Bonifaz I.: nach Zosimus von Presbyter-Partei
gewählt, Diakonen-Partei wählt Eulalius. B. wird erst
ab 419 anerkannt. B. sichert dem röm. Bischof viele Rechte in der Kirche
(Afrika, Gallien). |
429–534 |
Vandalen
herrschen in Nordafrika; als Arianer verfolgen sie katholische Gläubige. |
431 |
Konzil v. Ephesus (3) erklärt (geg. Nestorius): Maria darf zu Recht „Theotokos“
(Gottesgebärerin) genannt werden, weil der Mensch Jesus mit dem Gott-Logos
identisch ist. Kyrill v. Alexandrien kämpft (nicht fair) geg.
Nestorius (Nestorianer); Assyrische Kirche (Apostolische Kirche
des Ostens) nimmt dieses Konzil nicht an. |
432 |
Patrick
(+
461) beginnt Irland-Mission; Insel ist bald christianisiert u.
kirchlich organisiert (Klöster spielen wichtigere Rolle als Bischöfe). |
440-461 |
Leo I. der Große: Kirchenlehrer,
politisch klug: bewegt Hunnen (Attila) 452 in Mantua zum Rückzug aus Italien,
erreicht 455 von plündernden Vandalen (Geiserich) Verzicht auf Brand u. Mord
in Rom. Ansehen des röm. Bischofs wächst. L. betont Primat Roms
(Petrusnachfolge) gegenüber Byzanz, „Petri dignitas
etiam in indigno herede non deficit.“ Auch
Ostkirche verehrt L. als Heiligen. |
451 |
Konzil v. Chalkedon (Chalcedon) (4)
erklärt: Christus ist eine Person in „zwei Naturen" (Gott-Sein
u. Mensch-Sein). Das Konzil bestätigt damit Lehre Papst Leos I. („Durch Leo
hat Petrus gesprochen!“) gegen Monophysitismus (Christus hat nur eine, die
göttliche Natur). Die „Altorientalen“ (Jakobiten,
Armenier, Kopten, Äthiopier) lehnen die Redeweise von den „zwei
Naturen“ ab u. trennen sich von der Reichskirche. Konzil erklärt auch:
Bischof v. Konstantinopel hat gleiche Rechte wie Papst. Rom lehnt dies ab. |
476 |
Ende
des weströmischen Reiches: Kaiser Romulus Augustulus wird vom Germanenkönig
Odoaker (476–493) abgesetzt. Roms Bevölkerung sucht Schutz beim Papst
(„heimlicher Kaiser"). Papst-Autorität wächst. |
483–492 |
Felix II.: aus Priesterfamilie, vor Weihe selbst
verheiratet, unter Einfluss Odoakers gewählt; Akakios-Schisma |
483–519 |
Akakios-Schisma:
Synode in Rom exkommuniziert Bischof Akakios v.
Konstantinopel wegen „Henotikon“ (neue von
Chalkedon abweichende Glaubensformel, weil Kaiser Zenon Chalkedon-Gegner für Reichspolitik
gewinnen will.) |
492–496 |
Gelasius I.:
theologisch hoch gebildet, vertritt „Zweigewaltenlehre“: Kirche u.
(christlicher) Staat sind nicht identisch, sondern haben je eigene Kompetenz
(„Gewalt“), Kirche braucht Freiheit dem Kaiser gegenüber. |
493–552 |
Reich
d. Ostgoten in Italien: Theoderich nimmt 493 Ravenna ein, lässt Odoaker
hinrichten, plant germanisches Bündnis u. arianisch-germanisches Großreich
auf römischen Boden. Frankenkönig Chlodwig hat andere Pläne. |
496–(?) |
Frankenkönig
Chlodwig
lässt sich von Bischof Remigius katholisch taufen, Adel u. Volk folgen (gute
Beziehung zur vorfränkischen gallischen Kirche). Jene Germanen, die unter
fränkischer Herrschaft stehen, werden katholisch. |
498–517 |
Symmachus: von
Anti-Byzanz-Mehrheit (Akakios-Schisma!) gewählt,
Pro-Byzanz-Partei wählt Gegenpapst. 499 beschäftigt sich eine Synode erstmals
mit Papstwahl. 501 wird S. bei Theoderich verklagt und vor Gericht zitiert.
Anhänger wollen mit fingiertem „Constitutum
Silvestri“ („Prima sedes a nemine
judicatur“) S. dem Gericht zu entziehen.
Hintergrund: Konflikte zwischen Klerus und Senat, Rom und Byzanz, kath.
Kirche und Theoderich. |
507–711 |
Reich
der Westgoten in Spanien (24 Könige; ab 589 katholisch) |
520 |
Der
jüdische König Himjar von Jemen erobert die von
arabischen Christen bewohnte Stadt Narjan und
stellt die Besiegten vor die Wahl, sich zum Judentum zu bekehren oder den Tod
zu erleiden. |
525 |
Die
christlichen Äthiopier erobern Saba (Jemen), wo der arabisch-jüdische Fürst Dhu Nuwas Christen verfolgt;
Christentum wird Staatsreligion. (100 Jahre später beginnt Islam-Herrschaft,
um 1000 erlischt Christentum in Arabien. Vor dem Islam gibt es hier viele
Christen. Sie machen Arabisch zur Schriftsprache.) |
527–565 |
Kaiser
Justinian I.
(mit Frau Theodora), steht fest zum Konzil von Chalkedon, strebt Reichs- u.
Glaubenseinheit an; baut Hagia Sophia (532–537), erlässt Codex
(Reichsgesetzbuch), verbietet Juden, christliche Sklaven zu halten u. Pessach
vor Ostern zu feiern, zerstört 534 Vandalenreich,
536 Ostgotenreich. Seine Generäle: Belizar und Narses. |
535–536 |
Agapet I.:
reist nach Byzanz, will zwischen Theoderich und Justinian vermitteln und byzant. Eroberung Italiens verhindern (erfolglos). Weiht
in Byzanz Patriarchen, der treu zum Konzil von Chalkedon steht, und stirbt
dort. |
536 |
Beginn
der byzantinischen Herrschaft in Italien: Feldherr Belizar
beginnt Kampf gegen Ostgotenreich, besetzt Rom, setzt Silverus (536 -537, Sohn von Hormisdas) ab und Vigilius (537–555) ein. |
480–547? |
Benedikt
von Nursia:
erneuert Mönchtum im Westen (Montecassino 529?): Benediktiner (OSB) |
552 |
Ende
des Ostgotenreiches: Belizar erobert Rom 547
endgültig zurück. |
553 |
2. Konzil von
Konstantinopel (5): „Drei Kapitel“:
drei frühere Theologen werden vom Kaiser als Häretiker verurteilt, um
Chalkedon-Gegner zu gewinnen. Vigilius wehrt sich lange dagegen, Justinian I.
nötigt ihn zur Zustimmung. Mailand u. Aquileia geben wegen dieses
„Verrates" an Chalkedon zeitweilig Gemeinschaft mit Rom auf. |
563 |
Beginn
der Christianisierung Schottlands durch den Iren Kolumban d. Ä.
(+ 597) |
568–774 |
Langobarden-Herrschaft
in Italien (577: Zerstörung Montecassinos, 579:
Belagerung Roms). Byzanz errichtet Exarchat v. Ravenna, aber effektive
Verhandlungen mit den Langobarden führen eigentlich die Päpste. |
589 |
Spanien:
Westgotenreich wird katholisch (vom König geleitete
Reichskirche), Arianismus wird
untersagt. |
590–604 |
Gregor d. Große, Urenkel v. Felix III. (+ 530): erster Mönchspapst, ordnet
Kirchenbesitz, macht Sozialpolitik in Italien (Hochwasser, Pest), bewegt
592/93 Langobarden zum Abzug von Rom, ist für Volk geistl. u. politischer
Hirte, protestiert geg. byz. Bischofstitel „Ökumenischer Patriarch“, nennt
sich „servus servorum Dei“. Nur röm. Bischof soll künftig „Papa“ heißen. G.
initiiert Englandmission (Augustinus u. 40 Mönche), fördert Seelsorge,
Liturgie, Mönchstum, tritt geg. antijüdische Politik (z.B. Westgotenreich)
auf, verwirft Zwangstaufe u. Gewalt geg. Juden (diese sollen aber keine
christlichen Sklaven haben dürfen). G. lehrt „Fegefeuer".
Papst-Autorität wächst. |
591–615 |
Kolumban d. J. (+ 615),
einflussreichster irischer Glaubensbote (irische Bußpraxis, eigener
Ostertermin), wirkt mit Gefährten am europäischen Festland, zuerst in
Gallien, dann i. d. Schweiz, zuletzt in Bobbio. |
597 |
Augustinus
v. Canterbury beginnt
Mission bei Angeln u. Sachsen in England; Parallel-Mission: irische
Mönche. |
607 |
Kaiser
Phokas gewährt Kirche von Rom den Titel „caput
omnium ecclesiarum"; Papst ist Bonifaz III. (606/7). |
570–632 |
Muhammad
(Mohammed),
seit 612 Koran-Offenbarung; Zerstrittenheit d. Christen (Monophysiten,
Nestorianer, Chalkedonier) ist Mitursache für
Islam-Erfolg. |
614 |
Einfall
der Perser in Palästina, unterstützt von Juden, die sich gegen die Herrschaft
von Byzanz wehren. Es kommt zu Kirchenzerstörungen (außer Geburtskirche in
Betlehem). Entführung des „Kreuzes Christi“. Juden bilden für kurze Zeit
eigenen „Staat“, in Ptolomais werden christlicher
Kleriker zum Übertritt zum Judentum gezwungen. |
617–633 |
Byzanz
erreicht Union mit Chalkedon-Gegnern (Armenien, Syrien, Ägypten) mit Hilfe
einer Kompromissformel („In Christus ist nur eine Energie“). Kaiser
braucht breite Unterstützung im Kampf gegen vordringende Perser. |
622 |
Hidschra (Flucht Muhammads aus
Mekka nach Medina), Beginn der islamischen Zeitrechnung / Kaiser Heraklios (610–641) beginnt sechsjährigen
Perserkrieg (Rückeroberung d. Kreuzes). |
625–638 |
Honorius I.: nimmt, gedrängt
von Kaiser Heraklios, verschwommene Glaubensformel
(Monotheletismus) an. („Honoriusfrage“). Gegner: Maximus Confessor
steht treu zu Chalkedon und wird dafür vom Kaiser verfolgt. Heraklios entreißt 628 den Persern Edessa;
Juden (mit Persern verbündet) leisten dort am längsten Widerstand (in der
Folge kommt es zu Zwangstaufen im byzantinischen Reich, vor allem 632 in
Karthago). |
ab
633 |
Rasante
Ausbreitung des Islams durch die Araber: 633–644: Eroberung d.
Perserreichs (Assyrische Christen vermitteln Arabern die griech. Kultur).
638: Kalif Umar reitet in Jerusalem ein. Juden dürfen Jerusalem wieder
betreten. Araber erobern Babylonien. 641: Alexandria kapituliert, Araber
erobern Ägypten. Juden, aber auch Christen, die unter Byzanz leiden,
empfinden arabische Herrschaft (zumindest anfänglich) als Befreiung, wollen
nach den Perserkriegen keine Zerstörungen ihrer Städte mehr riskieren. |
635 |
Der
syrische Mönch Alopen (Apostolische Kirche
des Ostens) bringt Christentum nach China und erreicht den Kaiserhof. (Ostsyr. Mission wird im 13. Jh. Korea erreichen,
vielleicht auch Japan und Indonesien.) |
636 |
Erzbischof
Isidor v. Sevilla, der große Sammler des Gesamtwissens seiner Zeit,
stirbt. |
638 |
Monotheletismus („Christus hat nur einen gott-menschlichen
Willen") wird Reichsgesetz: Erst Kaiser Konstantin III. (668–685)
kehrt wird wieder zur vollen Chalkedon-Lehre zurück. |
641–655 |
Martin I.: verurteilt 649 Monotheletismus u. lehrt: Christus
hat menschlichen und göttlichen Willen. M. wird deshalb vom Kaiser
als Hochverräter in die Krim verbannt und stirbt an den erlittenen
Misshandlungen. |
641 |
Beginn
der Christianisierung der Kroaten. Sie nehmen als erstes slawisches
Volk das Christentum an. |
652 |
Erste
Islam-Berührung Italiens: Araber landen in Sizilien. / Kalif Uthman fixiert
Koran-Text, vernichtet Varianten. |
661 |
Kalif Ali, Cousin u.
Schwiegersohn Muhammads, Führer d. Schiiten, wird in Kufa v. Muslimen
ermordet. |
664 |
Synode v. Whitby:
Englands Kirche (altbritisch, irisch, angelsächsisch) erkennt dem Papst Recht
auf Gründung v. Bistümern, Bischofsernennungen usw. zu. |
680/81 |
3. Konzil von
Konstantinopel
(6) erklärt (gegen Monotheletismus): Jesus hat als echter Mensch auch
eigenen menschlichen Willen (nicht nur göttlichen Willen). Papst
Honorius I. wird posthum verurteilt (auch von nachfolgenden Päpsten). /
Islam: Schlacht von Kerbela (680) spaltet endgültig Schiiten von Sunniten |
690 |
Willibrord
v.
Utrecht beginnt unter dem Schutz der Franken Friesenmission (692:
Missionsvollmacht vom Papst) |
691 |
Kaiser
Justinian II.: Trullanische Synode/Quinisextum: (antiröm. Tendenz) verwirft Priesterzölibat,
Petrus-Autorität Roms usw. Trotz Gewaltandrohung lehnt Sergius I. (686–701) Beschlüsse ab, entgeht knapp
der Deportation. |
692 |
Abd
al-Malik errichtet am Tempelplatz in Jerusalem den „Felsendom“. |
710 |
Während
Papst Konstantin (708–715) zu Kaiser
Justinian II. reist, metzelt der Exarch v. Ravenna Geistliche im Lateran
nieder. Papst u. Kaiser einigen sich über Papst-Rechte. Der Kaiser ist in Rom
verhasst. |
711/12 |
Araber
erobern Spanien,
besiegen christl. Westgoten-Reich. Islamisch-christlich-jüdische Kultur
entsteht. / Jerusalem: Marienbasilika am Tempelplatz wird zur
Masdschid al-Aksa („fernste Moschee“ nach
Sure 17,1). |
717–843 |
Zeit
d. Ikonoklasmus (Kampf geg. religiöse Bilder) im byz. Osten (mit
Unterbrechungen). Viele Mönche bezahlen Einsatz für Ikonen mit dem Leben. 730
erlässt Kaiser Leon III. ein striktes Bilderverbot. |
715–731 |
Gregor II.: beauftragt 719 Bonifatius mit der
Missionierung Deutschlands; stellt sich gegen Ikonoklasmus. Johannes v.
Damaskus (+ um 750) gibt Papst Recht. Die Bewohner Italiens, auch
Langobarden-Herzöge, unterstützen Papst gegen ungeliebte byzantinische Herren
(Steuerpolitik). |
719–754 |
Bonifatius (ab 722 Bischof, ab
732 Erzbischof) missioniert erfolgreich in Deutschland und organisiert im
Auftrag des Papstes das kirchliche Leben in Deutschland (Gründung von
Bistümern, Musterbischofssitz Fulda, starke Bindung an Rom), wird auf „Firmreise“ ermordet. |
731–741 |
Gregor III.: letzter Papst, der
für seine Wahl Konsens d. byz. Kaisers einholt, verurteilt 731 Bilderstürmer.
Kaiser entzieht ihm Kirchen-Jurisdiktion für Unteritalien. Langobarden nützen
Schwäche d. Papstes für Machtausbau. |
732 |
Karl
Martell
(+ 741) besiegt in Tours u. Poitiers Araber und stoppt so Vordringen des
Islams im Westen. |
747 |
Fränkische
Reichskirche erkennt (angeregt v. Bonifatius) auf Generalsynode
Kirchenoberhoheit d. Papstes an. |
751 |
Zacharias (741–752) lässt Pippin
zum Franken-König salben (Ende der Merowinger-Dynastie), sucht Hilfe geg.
Langobarden (Aistulf), die Exarchat Ravenna zerstören u. Rom bedrohen; Byzanz
bietet keinen Schutz. |
752–757 |
Stephan II.: schließt 754 Bündnis
mit Pippin, der verspricht, dem Papsttum die langobardischen Gebiete zu
„schenken". Aus der alten Silvesterlegende (5. Jh.) wird Urkunde
„Donatio Constantini“ (Konstantinische Schenkung, vom 11.–15 Jh. für
echt gehalten) fingiert: Konstantin I. habe Papst Silvester Herrschaft über
Westen d. Reiches übertragen. |
768–814 |
Karl
d. Große
(geb. 742), Sohn Pippins, Frankenkönig, seit 800 röm. Kaiser, versteht sich
als Schutzherr u. Verteidiger d. westl. Christenheit geg. Islam (Spanien) u.
andere Gefahren, macht Feldzüge geg. Sachsen, Slawen, Awaren, will
Einheitsstaat, sieht sich als neuen König David, organisiert Kirche in seinem
Reich eigenmächtig Bistümer, Klöster, Synoden. Theologen: Alkuin, Theodulf
von Orleans. |
772–795 |
Hadrian I.: ruft Karl d. Gr. geg. Langobarden zu
Hilfe. Karl beendet 773/4 ihre Herrschaft in Italien und übernimmt
Langobarden-Krone. 781 erkennt Karl dem Papst selbständigen
Herrschaftsbereich zu (Dukat v. Rom, Exarchat v.
Ravenna, Pentapolis, Sabina, südl. Tuszien etc.). Der Kirchenstaat ist
geboren (dauert bis 1870). |
785 |
Sachsen-Führer
Widukind unterwirft sich Karl .d. Gr. und lässt sich
taufen; Karls Sachsen-Kriege (772-804) |
787 |
2. Konzil von Nikaia (Nicäa) (7) befürwortet
Bilderverehrung: Jesus ist auch wahrer Mensch, darf daher dargestellt
werden. Verehrung gilt nicht Bild an sich, sondern dargestellter Person. Letztes Konzil, das Ost- u. Westkirche als
ökumenisch (= für alle verbindlich) anerkennen. |
800 |
Leo III. (795–816): krönt Karl
d. Gr. zum röm. Kaiser (Papst hält byz. Thron für vakant! Regentin
Irene, die ihren Sohn blenden ließ, ist Arabern tributpflichtig). Byzanz
erkennt Karl erst 812 als West-Kaiser an. |
827–844 |
Gregor IV.: Karls Reich wird
geteilt: Ludwig der Fromme u. dessen Söhne bekämpfen einander. / 843:
Ende des byzantinischen Ikonoklasmus (Kampf gegen religiöse Bilder) |
831 |
Sarazenen
erobern Sizilien. |
844–847 |
Sergius II.: ohne Kaiser-Treue-Eid konsekriert,
daher anfangs Konflikt mit Lothar I.; 846 plündern Sarazenen St. Paul und St.
Peter in Rom. |
847–855 |
Leo IV.: baut Vatikan-Mauer
(Leostadt) als Schutz vor Sarazenen. Einige
Bischöfe in der Region um Reims fingieren Urkunden (Pseudo-Isidor)
über angebliche Papstrechte: Steigerung der Papstmacht soll Macht ihrer
Metropoliten u. Fürsten einschränken. Papsttum erfährt dadurch Aufwertung. |
858–867 |
Nikolaus I. d. Gr.: nennt sich
„Stellvertreter Gottes“ (früher Kaisertitel), tritt mutig geg. Herrscher auf
(„zweiter Elija“), verurteilt Doppelehe König Lothars II. v. Lothringen,
verbietet Folter; stützt sich auch auf Pseudo-Isidor; Photios-Konflikt mit
Byzanz. Die Slawenapostel Kyrill (Konstantin) u. Method
missionieren im Großmährischen Reich (Konkurrenz: Erzbistum Salzburg, Liturgiesprachen-Streit),
machen Slawisch zur Schriftsprache. |
858–880 |
Photios-Schisma: Papst ergreift für abgesetzten Patriarchen
v. Konstantinopel, Ignatios, Partei, gegen neuen Patriarchen Photios, welcher
Bräuche der Westkirche verurteilt (Samstagsfasten, Filioque, Zölibatspflicht
für Priester, bartlose Priester etc.) und die Lateiner als „Diener des
Antichristen, die tausend Tode verdienen“ bezeichnet. |
864 |
(Michael)
Boris, Khan der Bulgaren, lässt sich von Byzantinern taufen, schwankt
zwischen Rom und Byzanz. |
865 |
Ansgar, der „Apostel des
Nordens“ (Norddeutschland, Dänemark, Schweden), stirbt. |
867–872 |
Hadrian II. Sohn eines späteren Bischofs,
vor der Weihe selbst verheiratet: sozial, aber politisch schwach. Gegner
entführen u. töten Tochter u. Exfrau. H. gestattet Slawisch als
Liturgiesprache, kann die von Kyrill und Method missionierten Gebiete bei Rom
halten, macht Method zu seinem Legaten bei den Slawen. |
869/80 |
4. Konzil von
Konstantinopel
(8, nur vom Westen anerkannt) setzt Photios ab; Rangfolge der fünf Patriarchate wird
festgelegt: Rom, Konstantinopel, Alexandria, Antiochia, Jerusalem. |
872–882 |
Johannes VIII.: große Probleme mit
Adelsparteien in Rom und Herrschern i. Norden (Zusammenbruch der
karolingischen Ordnung), kommandiert Flotte gegen Sarazenen (vor Sizilien).
J. schließt Frieden mit Byzanz und erkennt Photius als Patriarchen an. |
885
-891 |
Stephan V.: verbietet Folter
(weil „gegen göttliches und menschliches Gesetz“). Karolinger verlieren
Einfluss in Italien, Territorialherren bauen sich auf. S. sucht in Byzanz
Hilfe gegen Sarazenen. Verbietet Slawisch als Liturgiesprache. |
896–897 |
Stephan VI. schändet 897 auf
„Leichensynode“ Leichnam seines Vorgängers Formosus (891–896), wird dann von erbosten
Römern erwürgt. Niedergang des Papsttums setzt ein. |
904–911 |
Sergius III.: Das „saeculum obscurum“ beginnt! Die
Adeligen Theophylakt u. Theodora u. ihre Töchter
Theodora II. und Marozzia beherrschen Rom u. das
Papsttum. Marozzia, Frau des Herzogs von Spoleto,
ist Stammmutter der Grafen von Tusculum, die einige
Päpste stellen werden. |
909 |
Gründung
von Cluny
(unbeachtet von Rom) durch Odo von Cluny (+ 940). Kluniazensische
Reform ist zuerst Mönchsreform (10. Jh.), dann Reform der verweltlichten
Kirche überhaupt (11. Jh. Gregor VII.). |
nach
915 |
Johannes X.: skrupellos, macht
angeblich Fünfjährigen zum Bischof. Marozzia,
Diktatorin in Rom, lässt ihn ermorden, ihr Sohn wird Johannes XI. Alberich II. v. Tusculum
(Cluny-Anhänger), lässt 954 sterbend Papst u. Adel von Rom schwören, seinen
Sohn zum Fürsten u. Papst von Rom zu machen: Johannes XII. |
936–973 |
Otto
I. d. Große
(seit 962 Kaiser): besiegt 955 die Ungarn auf dem Lechfeld. Enttäuscht von
treulosen Verwandten macht er Bischöfe zu Stützen d. Reiches (Grundstein für
geistliche Fürstengewalt). Berühmte Bischöfe: Bruno von Köln (treuer
Bruder des Kaisers), Ulrich von Augsburg, Wolfgang von
Regensburg etc. |
955–963 |
Johannes XII.: junger ungebildeter
Playboy, soll sogar im Pferdestall einen Diakon geweiht und Huren Kelche
gegeben haben. Berengar II. bedroht Rom. Papst ruft Otto I. zu Hilfe. |
962 |
Papst
krönt Otto I. u. Adelheid zu Kaiser u. Kaiserin: Beginn d. Sacrum Imperium Romanum (bis 1806). Otto
sieht Kaisertum als heiligen Dienst (fastet z.B. stets am Tag, bevor er
Kaiserkrone trägt). „Privilegium Ottonianum“
bestätigt Schenkungen Pippins und Karls d. Gr. an Päpste. |
963 |
Eine
Synode Ottos I. setzt Johannes XII. ab und wählt Leo VIII.
(+ 965) gegen Benedikt V. (+ 964) |
ca.
965 |
Dänenkönig
Harald Blauzahn lässt sich taufen, Dänemark wird
christlich |
965–972 |
Johannes XIII., Sohn Theodoras II.,
Neffe Marozzias, Anhänger Ottos I., krönt 967 Otto
II. zum Mitkaiser. |
966 |
Christianisierung
Polens
beginnt: Polen-Herzog Mieszko lässt sich taufen und nimmt das (westliche)
Christentum an. |
967 |
Muslime
und Juden setzen Grabeskirche in Jerusalem (wichtigste christliche
Pilgerstätte) in Brand. |
973 |
Otto
I. stirbt. / Papst ist Benedikt
VI.
(kaiserfeindlich, von Theodora eingekerkert, + 974) |
973–983 |
Otto
II.,
seit 981 Kaiser mit dem Titel „Romanorum Imperator Augustus“, verheiratet mit
Theophano v. Byzanz. |
974–983 |
Benedikt VII.:
reformeifrig, wird nach Vertreibung d. unwürdigen Bonifaz VII. (974) unter Ottos Schutz gewählt. |
|
Otto
II. macht seinen ehemaligen Erzkanzler zum Papst: Johannes XIV. (+ 984), der vom
wieder aufgetauchten Gegenpapst Bonifaz VII. (+ 985)
gefangengesetzt wird und im Kerker verhungert. Jetzt ist Bonifaz VII. Papst: Diktator, Mörder zweier
Vorgänger, wird selbst ermordet. Ihm folgt sein geldgieriger Günstling Johannes XV. |
988 |
Kiewer
Rus nimmt
das (östliche) Christentum durch Missionare aus Byzanz an. |
996–999 |
Gregor V.: 24 J. alt, aus
Kärnten, erster deutscher Papst, reformfreudig, krönt jungen Otto III. (966).
Roms Herrscher Crescentius Nomentanus
erhebt Gegenpapst: Johannes XVI. Dieser muss fliehen, wird verstümmelt, dann
von Otto u. Gregor zum Spottzug durch Rom gezwungen
u. ins Kloster gesteckt. Einsiedler Nilus v. Rossano fleht (vergeblich) um Gnade für J. u. droht
Gottes Gericht an. C. Nomentanus wird enthauptet.
G. engagiert sich für Cluny-Reform, Wohltäter des Volkes, stirbt jung an
Malaria. |
996–1002 |
Otto
III.,
Halbgrieche: „Wunder der Welt“ genannt, Palast am Aventin,
träumt von Renovatio Imperii Romani:
römisch-griechisch-deutsche Harmonie von Kaisertum und Papsttum, sieht sich
als Servus Apostolorum. |
999–1003 |
Silvester II.: betreibt Kirchenreform, hält sich von
Politik fern. In Rom regiert Crescentius, Sohn des
C. Nomentanus als Patricius
Romanorum. Wirren in Italien. Heinrich II. wird 1002 deutscher König. |
1000 |
Stephan
I. wird König v. Ungarn (Silvester II. sendet Krone). Ungarn wird
christlich. / Island wird christlich. |
Siehe auch Zeittafel von 1000 bis 1500 / Zeittafel von 1500 bis 1800 / Zeittafel von 1800 bis heute Diese
Zeittafeln wurden zusammengestellt von Karl
Veitschegger (erstmalig 1999/2000, seither laufend ergänzt) Kleine Kirchengeschichte (Jörg
Sieger) Zurück zur Startseite von Karl Veitschegger Zurück
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