Halloween –
Allerheiligen – Allerseelen Gemeinsames und
Unterschiede ►Halloween geht, so sagt die Volkskunde, auf ein keltisches Fest namens SAMHAIN (altirisch: Samuin oder Samain ['saṽinʼ]) zurück. Dieses soll am 31. Oktober als Ende der Erntezeit und Anfang der Winterzeit gefeiert worden sein. ►Die
Erde galt in dieser Zeit besonders durchlässig für das Jenseits. Verstorbene
nehmen, so dachte man, in dieser Nacht Kontakt zu den Lebenden auf. Diese
Begegnungen verlaufen, wenn es noch Unversöhntes
zwischen Lebenden und Toten gibt, nicht nur freundlich. Zur Abschreckung der
lästigen Totengeister verkleideten sich die Menschen daher angeblich selbst
mit furchterregenden Masken und spukten durch die Nacht (Angstverarbeitung?). ►Wohl
aus dem Bewusstsein dieser Jenseitsnähe und des Gedenkens an die in die
Ewigkeit Vorausgegangenen wurde im christlichen Irland das Fest ALLERHEILIGEN
(anders als in Byzanz und in der frühen röm. Kirche) an den Novemberanfang
gesetzt. (Später folgte die gesamte Westkirche dieser Terminisierung.) ►So
entstand mit der Christianisierung auch das Wort HALLOWEEN. Die Kirche
Irlands bezeichnete das ursprünglich heidnische Fest im 9. Jahrhundert als
„ALL HALLOWS EVE(NING)", als „Abend aller Heiligen“ (Abend vor dem 1.
November) und wollte ihm so den Schrecken nehmen. ►Seit
Ende des 10. Jahrhunderts wird, ausgehend von der Benediktinerabtei Cluny, am
2. November ALLERSEELEN hinzugefügt. Es wird dabei vor allem für jene
Verstorbenen gebetet, die sich nach katholischem Verständnis noch im
PURGATORIUM (Zustand der Reinigung, volkstümlich auch „Fegefeuer“ genannt)
befinden und die volle Gemeinschaft mit Gott noch nicht erreicht haben. Sie
sind, so sagte man, noch nicht in der EWIGEN RUHE angekommen (nicht Dogma,
aber alter Volksglaube: Sie müssen noch „herumgeistern“). Daher die innige
Bitte: „Gib ihnen die ewige Ruhe“ — „Lass sie ruhen in Frieden!“ ►Sowohl
in den Holloween-Bräuchen, die aus Irland in die
USA und von dort zu uns gekommen sind, als auch in unseren traditionellen
Allerheiligen- und Allerseelen-Bräuchem geht es um
die Auseinandesetzung mit dem Tod, mit der
Sterblichkeit, mit dem Jenseits usw. ►Es
gibt verschiedene Wege, dieser dunklen Wirklichkeit unseres Menschseins zu
begegnen und Ängste zu verarbeiten. Diese Wege müssen nicht gegeneinander
ausgespielt werden: Grusel, Klamauk, gespielter Horror, aber auch Trauer,
freudige Hoffnung, Licht, Gebet, Friedhofsbesuch, Gemeinschaft,
Allerheiligenstriezel … 💭Ein Kuriosum: Ich weiß, dass im oberen
Mürztal noch um 1900 in der Nacht zum Allerseelentag in manchen Bauernhäusern
auf dem Stubentisch Grießkoch und Zwetschkenmus
bereitgestellt wurden, falls die Haus-Verstorbenen auf Besuch kommen … Süßes
und Saures erwartete sie. (Das hat mir mein in Mürzsteg
aufgewachsener Großvater erzählt.) ►Wie
auch immer: Christen und Christinnen müssen keine HEIDENANGST mehr haben. Ob
wir leben oder sterben, wir sind in GOTTES HAND. Seine Liebe heilt, reinigt
und vollendet uns. Karl Veitschegger Links: Ein Interview,
allerdings nur sehr bruchstückhaft wiedergegeben: https://karl-veitschegger.at/texte/halloween-interview-veitschegger.pdf Allerheiligenstriezel
– verbindet Diesseits und Jenseits https://karl-veitschegger.at/texte/allerheiligenstriezel.htm Was erwartet
uns nach dem Tod (katholische Sicht): https://karl-veitschegger.at/texte/ewigesleben.htm Allerheiligenkoch Dieses
traditionelle Gericht hat meine Großmutter in Neuberg a. d. Mürz zu
Allerheiligen gekocht und wurde von der ganzen Familie nach dem
Friedhofsbesuch verzehrt: eigentlich ein einfaches Grießkoch, jedoch wird es
mit Holzhackergrieß (Vollwertgrieß) zubereitet. Rezept
für ca. 4 Portionen: 750ml Milch, 50g Zucker, 150g
Holzhackergrieß, eine Prise Salz und ganz viel Butter, etwas Zimt und Rosinen Die
Milch mit einer Prise Salz und dem Zucker aufkochen, den Grieß hinzufügen und
köcheln lassen. Butter und Zimt unterrühren. Rosinen dazugeben. Den Topf vom
Herd nehmen und einige Stunden stehen lassen. Vor dem Servieren zum Aufwärmen
die Butter in einem Topf zerlassen und den Grießbrei dazugeben. Nicht gerade
kalorienarm, aber ein kräftigendes Mahl zu Beginn der kalten Jahreszeit. Zurück zur
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