Der Allerheiligenstriezel Der Striezel gehört zum 1. November
wie das Osterei zum Osterfest. Der süße Zopf aus Germteig schmeckt nicht nur
gut, sondern hat auch symbolische Bedeutung. Seine Herkunft liegt im Dunklen,
aber seine Symbolik ist unschwer zu deuten. Das katholische Kirchenjahr hilft
uns dabei: Diesseits und Jenseits Seit vielen Jahrhunderten wird zu Novemberbeginn
an jene Menschen gedacht, die uns in die andere Welt vorausgegangen sind.
Dazu gehören alle Verstorbenen, die ihr Leben in Gott vollendet haben und
deshalb „Heilige“ genannt werden. Manche davon sind bekannt und ihre Namen
stehen im Kalender. Von den meisten kennen wir die Namen nicht mehr, aber am
Allerheiligentag (1. November) wird dankbar an sie alle gedacht. Sie bleiben
uns, die wir noch auf Erden leben, in Liebe verbunden. Katholischer Glaube
ehrt sie als Fürbitter und Fürbitterinnen bei Gott. Am Allerseelentag (2.
November) denken wir besonders an all jene Menschen („Seelen“), die zwar im
Frieden mit Gott verstorben sind, aber wegen mancher Schwächen und
Unvollkommenheiten noch der Läuterung bedürfen, ehe sie vollendet im ewigen
Glück Gottes leben können. (Im Deutschen wird diese Läuterung
missverständlich „Fegefeuer“ genannt.) Durch Liebe und Gebet sind wir auch
mit ihnen verbunden und können sie auf dem Weg der Reinigung begleiten. Verwandte und Freunde Zu Allerheiligen ist es auch Brauch, dass
Verwandte und Freunde einander besuchen und sich ihre Verbundenheit
zeigen. In vielen Gegenden werden
Patenkinder von ihren Paten und Patinnen mit einem Striezel beschenkt. Der
kunstvoll geflochtene Allerheiligenstriezel ist ein schöner Ausdruck für die
Gemeinschaft, in der Menschen im Diesseits und Jenseits liebevoll miteinander
verflochten sind. Letztlich ist der schmackhafte Zopf ein Sinnbild für die
Liebe Gottes, die alles und alle zusammenhält. Guten Appetit! Karl
Veitschegger Allerheiligen/Allerseelen
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