Karl Veitschegger (März 2005) Kurzeinführungen in zwei
„schwierige“ Lesungen der Osternacht Zur Lesung vom „Opfer Abrahams“ (Gen 22,1-18): Die folgende Lesung ist Menschen heute kaum
verständlich. Sie erinnert an Zeiten, als es noch bei vielen Völkern die grausame
Sitte gab, den Göttern ein Kind zu opfern, um dadurch Kriegsglück oder eine
gute Ernte zu erzielen. Auch Abraham hört die göttliche Stimme, er möge
seinen Sohn Isaak als Opfer darbringen. Andererseits aber hatte Gott ihm
schon früher versprochen, dass er durch Isaak zum Stammvater vieler Menschen
werden soll. Wie soll das zusammen gehen? Was hat Gott mit ihm vor? Abraham
versteht nicht, was auf ihn zukommt. Aber er vertraut mit der ganzen Kraft
seines Herzens darauf, dass Gott einen Weg aus dem Dunkel weiß. Schließlich
erfährt er, dass Gott keine Menschenopfer will. Unser Gott ist kein Freund
des Todes, sondern des Lebens. Das feiern wir in dieser Osternacht. Zur Exodus-Lesung (Ex 14,15-15,1): Die folgende Lesung
über die Rettung der versklavten Israeliten aus der Macht der Ägypter gehört
zum Herzstück der jüdischen und christlichen Osternachtfeier. Manches in
dieser Lesung klingt für uns heute befremdlich oder sogar grausam. Es geht in
dieser Lesung aber nicht um einen Tatsachenbericht. Vielmehr wird eine alte
Überlieferung aus der Anfangszeit des Volkes Israel so erzählt, dass sie für
alle Zeiten zum eindrucksvollen Symbol der Hoffnung werden kann. Auch heute
steht Gott auf Seiten der Bedrängten und kämpft gegen die Übermacht des
„Pharaos“. Dieser „Pharao“ kann viele Namen tragen: Hartherzigkeit,
Ausbeutung, Hoffnungslosigkeit, Angst und Tod. Wir dürfen feiern: Christus
hat durch sein Kreuz und seine Auferstehung alle Streitmächte des Bösen
grundsätzlich besiegt. Menschenopfer
(wikipedia-Artikel) Erkenntnisse
über Opferkult der Azteken Vorchristliches Mexiko: Wo Priester in die Haut ihrer getöteten Opfer schlüpften Menschenopfer beim Volk der Maya: Fünf Tode für den Regengott mit dem langen Rüssel Einführung in „schwierige“ Gründonnerstagslesung Erklärung vor Johannespassion am
Karfreitag Zurück
zur
Startseite von Karl Veitschegger Zurück zum Menü „Artikel, Referate, Skizzen
...“ |