Karl Veitschegger
(2011) Das Zeichen der Windel „Und
das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln
gewickelt, in einer Krippe liegt.“ (Lukas 2,12) Drei Zeichen werden genannt: Kind, Windel,
Krippe. Über Kind und Krippe wurde und wird viel
meditiert, geschrieben, gepredigt. Sie sind inzwischen fast Synonyme für
Weihnachten. Aber wer denkt über die Windel nach? Mich beschäftigt dieses dritte Zeichen schon
seit längerer Zeit: Wieso stehen die Windeln im Evangelium? Eine Windel braucht, wer sich anmacht, wer
– sagen wir es unverblümt – in der Scheiße liegt. Eine Windel ist ein stinkendes Zeichen
menschlicher Hilflosigkeit. Im Evangelium ein irritierendes Zeichen der
Menschwerdung Gottes: Gott liegt in der ……. Gott ist hilflos. Im Kind in der Krippe
solidarisiert sich Gott mit unserer Hilflosigkeit: Wie oft gebrauchen wir das Wort mit Sch,
wenn wir in nämliche geraten sind, sie selber gebaut oder andere in eine
solche Lage gebracht haben?! Herr Jesus, sei du bei uns, wenn wir uns
so fühlen, wie wir sagen. Bring du uns dann Licht und Heil. Denn „als
Mensch zu Menschenkindern kommt des ewigen Vaters Sohn. Licht und Heil bringt
er den Sündern …“ Karl Veitschegger (2011) Windel Jesu im Dom zu Aachen? Einer alten Tradition nach wird die „originale“ Windel Jesu im
Aachener Domschatz aufbewahrt. Die rund einen Meter breite Reliquie, ein
grober Wollstoff aus dunkelbraunem Kamel- oder Ziegenhaar, soll einst von
Konstantinopel als Geschenk für Karl den Großen nach Aachen gebracht worden
sein. Sie wird alle sieben Jahre im Rahmen der „Heiligtumsfahrt“
der Öffentlichkeit gezeigt. Zur Echtheit der Reliquie sagt Bischof
Mussinghoff, es komme nicht darauf an, dass Jesus hier „wirklich reingemacht
hat“, sondern das Stück Stoff erinnere symbolhaft an die Menschlichkeit Jesu.
Angeblich sprechen Indizien dafür, dass der Stoff zumindest im 1. Jahrhundert
im Vorderen Orient gewebt worden ist. Auch im Dom zu Spoleto wird ein 20 mal 25 Zentimeter großes Tuch aus
grobgesponnenen Flachsfasern als Windel Jesu gezeigt (von Papst Alexander
III. 1175. Für authentisch erklärt). Zuckerwindel Noch etwas Süßes: Der Staubzuckermantel, der den weihnachtlichen
Christstollen (Christbrot) einhüllt, soll an die Windel Jesu erinnern. Beachte auch meinen Artikel: Gott in
Windeln Zurück
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