Karl Veitschegger (2020) Marias Namenstag – 12.
September Der Name der Mutter Jesu lautet auf Hebräisch Mirjam (מִרְיָם; griechisch Mariam; lateinisch Maria). Seine
Bedeutung ist unsicher, mögliche Deutungen sind: „Meerstern“ oder
„Meeresmyrrhe“ (Bittermeer). Auch „Herrschaft“ wird genannt. Es könnte aber
auch aus dem Ägyptischen kommen und „Geliebte“ bedeuten oder sich von einem
Verb mit der Bedeutung „fruchtbar sein“ ableiten. Alle diese Bedeutungen passen zur Mutter Jesu: Sie ist besonders von
Gott geliebt, wird in der Heiligen Schrift als demütige, aber auch
selbstbewusste Frau (Magnifikat) gezeigt, hat Jesus geboren („Frucht ihres
Leibes“), musste viel Bitteres durchmachen und ist für viele zur Orientierung
auf der Fahrt des Lebens geworden (Meerstern). Wie kam Maria zu ihrem Namen? Ihre jüdischen Eltern – die Tradition
kennt sie als Joachim und Anna – haben ihr diesen Namen wohl in Gedenken an
die Prophetin Mirjam, die Schwester Moses und Aarons gegeben: eine große
Frau, die mit der Rettung Israels aus der ägyptischen Sklaverei, zu tun hat. „Denn als die Rosse des Pharao mit ihren
Wagen und ihren Reitern ins Meer zogen, ließ der EWIGE das Wasser des Meeres
auf sie zurückfluten, nachdem die Israeliten auf trockenem Boden mitten
durchs Meer gezogen waren. Die Prophetin Mirjam, die Schwester Aarons, nahm
die Pauke in die Hand und alle Frauen zogen mit Paukenschlag und Tanz hinter
ihr her …“ (Exodus 15,19f.) Der Gedenktag „Mariä Namen“ wurde von Papst Innozenz XI. für die ganze
katholische Kirche in Erinnerung an die Befreiung Wiens von den Osmanen (12.
September 1683) eingeführt. Heute ist dieser Tag Anlass, für den Frieden zwischen Völkern,
Kulturen und Religionen zu beten – ganz im Sinne dessen, den Maria zur Welt
gebracht hat: „Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Kinder Gottes
genannt werden.“ (Matthäus 5,9) Karl Veitschegger Im
Allgemeinen Römischen Kalender wurde das
Fest Mariä Namen bereits 1970 wegen der Doppelung zum Fest "Mariä
Geburt" (8. September) gestrichen. Im deutschsprachigen Raum blieb es
wegen des historischen Bezuges und der Verwurzelung im Volk als
nichtgebotener Gedenktag erhalten. Zurück
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