Karl Veitschegger

 

Die Krippenfiguren – wer sie sind und was sie bedeuten


 

Jesuskind

Die Bibel erzählt: Jesus wird nach seiner Geburt in eine Futterkrippe gelegt, weil für seine Mutter und ihn „in der Herberge kein Platz war“ (Lk 2,7). Christ*innen bekennen, dass das Jesuskind der „Sohn Gottes“ (die Mensch gewordene Liebe Gottes) ist. Muslime verehren Jesus als großen Propheten und unzählige Menschen, auch nicht religiöse, schätzen ihn als Vorbild radikal gelebter Nächstenliebe.

 

Maria

Sie ist die Mutter Jesu, eine junge jüdische Frau. Sie lebt in Nazaret und ist mit einem Zimmermann verlobt, als sie – so erzählt die Bibel – von Gott erfährt, dass sie ein Kind bekommen soll „durch das Wirken des Heiligen Geistes“ (Mt 1,18). Und sie stimmt dem Willen Gottes zu.

Maria gehört zu den meist verehrten Frauen der Welt. Unzählige christliche Wallfahrtsorte tragen ihren Namen. Auch eine Sure des Koran ist nach ihr benannt.

 

Josef

Er ist der Verlobte Marias, ein jüdischer Zimmermann (Bauhandwerker) aus Nazaret. Die Bibel nennt ihn „gerecht“ (Mt 1,19). In einem Traumgesicht wird ihm gesagt: „Scheue dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen...!“ (Mt 1,20) So sorgt er fortan für Mutter und Kind.

Seit den Zeiten der Monarchie gilt Josef in Österreich als Landespatron der Bundesländer Steiermark, Kärnten, Tirol und Vorarlberg.

 

Ochs und Esel

Sie werden zur Krippe gestellt, weil Jesus nach alter Tradition in einem Stall oder in einer Stallhöhle geboren worden ist. Sie haben auch hohe symbolische Bedeutung. Denn in der Bibel verkündet der Prophet Jesaja das Gotteswort: „Ein Ochse kennt seinen Besitzer und ein Esel die Krippe seines Herrn, … aber mein Volk hat keine Einsicht.“ (Jes 1,3)

 

Hirten

Die Bibel erzählt: Hirten, die in der Nähe auf ihre Herden aufpassen, kommen zum neugeborenen Kind in der Krippe. Hirten sind einfache Leute. Dennoch sind sie die ersten, die die frohe Botschaft von der Geburt Jesu verkünden dürfen.

 

Engel

Die Botschaft von der Geburt des Jesuskindes wird den Hirten von Engeln überbracht, berichtet die Bibel. Das Wort „Engel“ bedeutet schlicht „Bote“. In vielen Religionen gelten Engel als Boten „zwischen Himmel und Erde“. Sie werden in der Kunst deshalb gerne als Wesen mit Flügeln dargestellt.

 

Drei Könige

Weise sternkundige Männer werden durch einen Stern aus fernem Land zum Jesuskind geführt, erzählt die Bibel (Mt 2). Sie bringen Gold, Weihrauch und Myrrhe mit. Wegen dieser kostbaren Gaben gelten sie später als „Könige“ und werden auch so dargestellt. Die  Dreizahl der Gaben führt dazu,  drei Geber anzunehmen – also „drei Könige“.

Die Tradition gibt ihnen dann auch noch die bekannten Namen: Kaspar, Melchior und Balthasar.

 

 

Karl Veitschegger

 

Der Text wurde vom Weihnachtsheft 2011 der Kleinen Zeitung übernommen.

 

Bilder der Krippenfiguren: Holzschnitzerei LORENZ, Steeg 22 , A-6655 Steeg/Tirol , www.handaufsholz.com

 

 

 

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