RABBI oder RABBIT? – Jesus und der
Osterhase Die Jünger sagten zu Jesus „RABBI“, nicht
„RABBIT“, aber der Hase passt trotzdem recht gut zum christlichen Osterfest. Der Osterhase ist
keine „Heide“ Der Osterhase stammt aus christlicher Zeit und
ist keine „heidnische“ Erfindung, wie manchmal behauptet wird. Die Hypothese
von einer germanischen Göttin Ostara, deren heiliges Tier der Hase gewesen
sein soll, hat sich als haltlos erwiesen. Schriftlich erwähnt wird der Ostergase das erste
Mal um 1682! Allerdings findet man
bereits auf einem Sakramentar-Blatt zur Osterliturgie aus dem 12. Jahrhundert
die Initiale D mit einem Hasen geschmückt (Handschrift in der Bayrischen
Staatsbibliothek München). Christliche Symbolik Da der Hase keine Augenlider hat und „mit offenen
Augen schläft“, sehen manche in ihm auch ein Gleichnis für Christus, der, von
den Toten auferstanden, nie mehr „entschläft“, sondern über die Seinen wacht. Manchmal will man im Hasen wegen seiner
Fruchtbarkeit ein Symbol des unzerstörbaren Lebens und damit einen Hinweis
auf die Auferstehung sehen. (Aber eigentlich zeichnet sich das Kaninchen und
nicht der Feldhase durch besonders hohe Fruchtbarkeit aus.) Kirchenvater Ambrosius von Mailand (339–397) sah
im Schneehasen, der seine Fellfarbe wechselt, ein Symbol für Verwandlung und
Auferstehung. Andere altchristliche Texte vergleichen den Gläubigen, der bei
Christus Zuflucht sucht, mit einem gejagten Hasen, der sich in den Bergen in
Sicherheit bringt. Der Name „Kaninchen“ leitet sich aus dem
Lateinischen cuniculus ab und bedeutet
„unterirdischer Gang“. — Joseph Beuys sagt dazu: „Für mich ist der Hase das
Symbol für die Inkarnation … Er gräbt sich ein, er gräbt sich einen Bau. Er
inkarniert sich in die Erde…“ Und da der Hase wieder auftaucht, ist er auch
Symbol für Auferstehung aus dem Grab. Der Hase als Segen Eine Besonderheit aus der byzantinischen
Liturgie: Wenn der Priester das Volk segnet, bilden seine Finger die
Buchstaben I C X C (Abkürzung für Jesus Christus). Das Schattenbild dieser
Segensgeste gleicht einem Hasen. So wird der Hase zum Schattenbild für
Christus. Karl Veitschegger (2024) Zurück zur
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