Karl Veitschegger
(seit 2010) Aussagen über
Jesus von Nazaret von Menschen
verschiedener Weltanschauung. Aufgelesen und
gesammelt von Karl Veitschegger ►
„Die
Persönlichkeit, die nicht nur in der Religionsgeschichte, sondern auch in der
Weltgeschichte den mächtigsten Einfluss ausgeübt hat, ist Jesus Christus.
Durch ihn ist eine der wenigen Revolutionen in Gang gesetzt worden, welche
die Zeiten überdauert haben. Für Millionen von Menschen sind sein Leben und
seine Lehre […] von überwältigender Bedeutung gewesen und haben sie zutiefst
bewegt.“ Michael Grant, Historiker (in: Jesus – Leben
und Welt des Jesus von Nazareth, Bergisch,1981,7) ►
„Unwahrscheinlicher
als Jesus Christus ist nichts.“ Botho Strauß,
Schriftsteller (in: Fehler des Kopisten) ►
„Er
[Jesus] ist einfach so viel, in jedem Alter etwas anderes. Ich kann nicht
sagen, was er für mich ist. Daran, dass er die größte Herausforderung in
unserer erlebbaren Geschichte ist, kann kein Zweifel sein.“ Martin Walser (+ 2023), Schriftsteller (Interview in The
European 28.02.2012) ► „Jesus ist ein
Bestandteil der kulturellen Welt, in der wir leben. Wenn wir die
Christusbotschaft preisgeben, bleibt nicht mehr viel übrig. Beeindruckend ist
die ungeheuer revolutionäre Bergpredigt; sie ist ein Heilsweg, aber kein
politisches Programm. Für mich ist es ein großes Wunder, dass diese Religion
der Liebe – , du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst‘ –, sich im
Kern bei unseren barbarischen Völkerschaften durchgesetzt hat, auch wenn sie
leider selten angewandt worden ist.“ Peter Roman
Scholl-Latour (1924-2014), deutsch-französischer Journalist, Sachbuchautor
und Publizist.(Interview in: https://www.pilger-speyer.de,
21.08.2014) ► „Dieser
Jesus, der wollte wirklich viel, aber vielleicht muss man heute auch sagen:
Er ist ein Gescheiterter. Die Welt zu verändern, ist ihm nicht gelungen.“ Martin
Stückl, Regisseur (im Gespräch mit Abendzeitung, www.abendzeitung-muenchen.de
30,03.2023 ► „Er
[Jesus] hatte eine Gruppe und sagte ihr nicht: Erzählt allen von mir und sagt
ihnen, sie sollen zu mir kommen. Er sagte seinen Jüngern: Tut, was ich tue.
Geht los und heilt wie ich. Jesus war ein ,community
organizer‘, ein politischer Aktivist. Ich sage
manchmal: Johannes der Täufer hatte ein Monopol, Jesus hatte ein
Franchise-System.“ John
Dominic Crossan, Historiker (im Gespräch mit
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 25. 12, 2022, 5) ►
„Ich
könnte [trotz Kirchenaustritt] ohne Jesus nicht leben. Beim Lesen der Zeitung
morgens hilft mir gegenüber der Verzweiflung, die jeden Tag zwischen den
Zeilen steht, nichts anderes als zu glauben, dass der Mann aus Nazareth recht
hat: dass es keinen Weg zum Frieden gibt, sondern dass der Frieden selbst der
Weg ist. Dass es gegen die Gewalt nur das Verstehen gibt, dass nur die Güte
die Gewalt besiegen kann. Das alles glaube ich, und anders könnte ich
überhaupt nicht leben.“ Eugen Drewermann, Theologe, Psychotherapeut,
Kirchenkritiker (katholisch.de 20.6.2020) ►
„Der
Stall, der Zimmermannssohn, der Schwärmer unter kleinen Leuten, der Galgen am
Ende, das ist aus geschichtlichem Stoff, nicht aus dem goldenen, den die Sage
liebt. […] Unzweifelhaft ist Jesus von Mythen umgeben, doch sie sind nur der
Rahmen, in den ein Mann eintrat und der von einem Mann gefüllt wurde. […]
Nicht den vorhandenen Menschen setzte Jesus ein, sondern die Utopie eines
Menschenmöglichen, dessen Kern und eschatologische Brüderlichkeit er
vorgelebt hat. Hier wirkte ein Mensch als schlechthin gut, das kam noch nicht
vor.“ Ernst Bloch,
Philosoph, Atheist (in: Das Prinzip Hoffnung, Bd. 2, Frankfurt 1959) ►
„Kein Religionsgründer
hat das Konzept der Liebe so vehement vertreten wie Jesus von Nazareth. Sein
Leben war ein einziges Manifest der Liebe – von der Bergpredigt bis zum
großherzigen Verzeihen am Kreuz. Aber was ist daraus geworden?“ Franzobel (Stefan Griebl), Literat (in einem Essay, Kleine Zeitung
30.11.2019) ►
„Es ist
absurd, dass ein antiker Wanderprediger und Endzeitphantast wie Jesus heute
immer noch als eine Art Vorbild oder Wegweiser in eine bessere Welt
verstanden wird. Er war nichts dergleichen. Er kämpfte nicht für mehr
Freiheit und Individualität, sondern im Gegenteil für mehr Religion und
religiöse Unterordnung. Als religiöser Extremist hat er ein Reich Gottes
erwartet, dass doch nie gekommen ist. Er ist kläglich gescheitert. Erst die
Dogmatik der frühen Kirche hat aus ihm einen Sieger gemacht.“ Heinz-Werner Kubitza, Christentumskritiker
(Jesus ohne Kitsch, 2019) ►
„Jeder
einzelne Religionsstifter hatte seine Eigenheiten, seine Stärken, seine
Härten, und wenn du dich am Ende besonders zu Jesus hingezogen fühlst, weil
er der Prophet der Liebe war, geht es dir wie vielen Muslimen, besonders den
Sufis. Sie folgten Jesus oder hatten eine besondere Beziehung zu ihm, auch
wenn Mohammed für sie der letzte Prophet blieb.“ Navid Kermani, Schriftsteller,
Muslim (an seine Tochter in: Jeder soll von da, wo er ist, einen Schritt
näher kommen – Fragen nach Gott, München 2022, 101) ►
„Die
Figur des Jesus im Neuen Testament hat mich irritiert, aber auch gerührt. […]
Interessant ist, warum sich eine Figur wie Jesus so lange in unserem
Bewusstsein gehalten hat. Es ist doch erstaunlich, dass so viel Mythisches
sich über zweitausend Jahre hält – und immer noch Leute inspiriert. Ich
meine: Da ist so viel tief Menschliches auf den Punkt gebracht in einer
Person. Ich weiß allerdings auf der anderen Seite nicht, ob man ihm gerne
begegnet wäre. Bei Charismatikern muss man sehr aufpassen, weil sie auch oft
Verführer, maligne Narzissten sind. […] Das alles ist für mich, so
faszinierend Jesus sein mag, sehr, sehr irritierend. Letztlich geht es für
uns um das ewige Rätsel, das mit dem Wort Hingabe zu beschreiben ist.“ Michael Köhlmeier,
Schriftsteller (Gespräch in Herder Korrespondenz 3/2022, 17–2) ►
„Als
Ungläubiger in einer christlichen, jüdischen, muslimischen Gesellschaft führe
ich einen lebenslangen Disput mit Gott, an den ich nicht glaube. In Ostberlin
besuchte mich […] eine Gruppe junger Theologen aus dem Westen. Einer
schleimte aufgeklärt: ,Also Wolf, das mit der Auferstehung, das ist natürlich
Blödsinn!‘ Dem musste ich heftig widersprechen, denn grade die Auferstehung
halte ich für das Bedeutendste an dieser Schwindelstory vom Wanderrabbi Jesus
Christus. Wie es in meinem Gedicht heißt: ,Es gibt noch Gedichte nach
Auschwitz. Und/ Es gibt sogar lustige Lieder. Wir/ Sind eben
so. Wir gehn ganz und gar zugrund./ Und erheben uns wieder.‘ Mein Vater ist in
meinen Liedern und Gedichten wiederauferstanden und so lebt er etwas länger.“ Wolf Biermann, Liedermacher und Lyriker,
DDR-Dissident (in Interview mit Frankfurter Rundschau 21.10.2021, https://www.fr.de/kultur/literatur/wolf-biermann-melancholie-ist-meine-hoffnung-91066538.html
[07.05.2022]) ►
„Wie ich
leben soll, sagt das Evangelium. Es ist das A und O, das Jesus sagt. Ich
hoffe, noch reifen zu können und verstehe mit dem Abschreiben [der
Evangelien] mehr und mehr, was Jeus gemeint hat.“ Keiko Sadakane, in
Düsseldorf lebende, japanische Künstlerin (zitiert von Johannes Rauchenberger
[2021] in Video:
https://www.museumsfernsehen.de/was-interessiert-zeitgenoessische-kuenstlerinnen-an-der-figur-jesu-keiko-sadakane/) ► „Die überzeugendste
Handlungsweise des Christentums ist die Nächstenliebe. Unabhängig von einigen
Zweifel, was historisch verbürgt oder naturwissenschaftlich möglich ist,
könnten wir auf alle Fälle dieser Aufforderung folgen.“ Sonja Gangl, Künstlerin (in: Kleine Zeitung
17.04.2022) ►
„Über
die Person des Jesus von Nazareth ist von zeitgenössischen
Geschichtsschreibern wenig übermittelt worden. […] Trotzdem hat der Ursprung
des Christentums und die Spiritualität der vermittelten Gleichnisse und
Lehren die menschliche Gesellschaft immer wieder zu neuer Beschäftigung
herausgefordert – und das seit mehr als 2000 Jahren.“ Klaus-Dieter Heiser, Aktivist in DIE LINKE,
Berlin-Neukölln (2016 stramm kommunistisch in:
https://www.marx21.de/weihnachten-jesus-marx [07.05.2022]) ► „Was die
Auferstehung von Jesus betrifft, da bin ich wie der Apostel Thomas: Ich hab
Schwierigkeiten, es zu glauben, solang er mir nicht erscheint. Und nachdem
der ungläubige Thomas später heiliggesprochen wurde, kann mir auch nicht viel
passieren, oder? Was die eigene Auferstehung betrifft, bin ich mir auch nicht
sicher.Aber ich lass‘ mich überraschen. Schau ma mal . . .“ Josef Hader, Kabarettist (in: Kleine Zeitung
04.040.2010) ►
„Die
Physik erschließt mir neue Wunder; sie nimmt mir aber nicht den Glauben,
sondern erweitert und vertieft ihn. Schaue ich auf den Menschen Jesus
Christus, entdecke ich die menschliche Seite von Schöpfung und Schöpfer. So
finde ich für mich einen Gott, der Anfang und Ende umfasst, dem ich nichts
mehr beweisen muss und nichts mehr beweisen kann und bei dem ich jetzt schon
zu Hause bin.“ Heino Falcke, Astrophysiker
und Radioastronom (in: Licht im Dunkeln. Schwarze Löcher, das Universum und
wir, 2020) ►
„Es gibt
zu viel Moral in der Welt. In den sozialen Netzwerken verbringen die Leute
ihre Zeit damit, einander Moralpredigten zu halten. Aber unsere Gesellschaft
kennt keine Freude mehr. Jesus ist der Meister der Freude.“ Denis Moreau,
Philosoph an der Universität Nantes (Interview in: Kleine Zeitung 19.12.2021) ►
„Jesus
ist einzigartig. Sein messianisches Charisma sucht seinesgleichen. Allerdings
wäre seine Botschaft nicht verstanden worden, hätte Paulus nicht das
Griechische als Kultsprache eingeführt […]. [Ohne Christentum] hätte es keine
Ketzerverfolgungen gegeben, keine Inquisition [...]. Aber es gäbe auch keine
Kathedralen und keine Klöster. Wahrscheinlich gäbe es auch keine Hospitäler,
denn die Christen haben schon früh ihr Ansehen durch praktische Nächstenliebe
begründet." Alexander Demandt,
Historiker (Interview in: Kleine Zeitung 31.03.2010) ►
„Ich
scheue mich, mich einen Christen zu nennen. Aber ich fühle mich in der
Nachfolge Christi, ohne dass ich sein Nachfolger wäre. Er ist für mich die
größte Gestalt in der Geschichte." Peter Handke,
Schriftsteller, Literatur-Nobelpreisträger (zur Hamburger Wochenzeitung Die
Zeit, 01.02.2006) ►
„Jesus
ist das Lächeln Gottes. […] Wir brauchen das Lächeln Gottes, das uns hilft,
falsche Sicherheiten abzulegen und wieder Geschmack am Einfachen und am
Geschenkten zu finden“ Papst Franziskus
(Twitter 21.12.2019) ►
„Ich
sage immer, ich folge einem jüdischen obdachlosen Feministen.“ Mira Ungewitter,
baptistische Pastorin (vaticannews 14.12.2019) ►
„Ob ich
das nun will oder nicht: Das Wesen des Christus lebt in mir wie in jedem
anderen Menschen.“ Joseph Beuys,
Künstler, zitiert in Deutschlandfunk 25.12.2019 ►
„Selbst,
wenn jemand an Gott nicht glaubt, dann kann er an diesen Jesus und dessen
glänzende Botschaft […] glauben. Denn der hat existiert. Und deswegen kann
das, was er gesagt hat, eine Richtschnur sein auch für das persönliche Leben
und für die Sinnhaftigkeit des eigenen Tuns.“ Heiner Geißler,
Politiker und Autor (im Deutschlandfunk 12.03.2017) ►
„Ich
halte Jesus von Nazareth für den glücklichsten Menschen, der je gelebt hat.
[…] Jesus erscheint in der Schilderung der Evangelien als ein Mensch, der
seine Umgebung mit Glück ansteckte, der seine Kraft weitergab, der
verschenkte, was er hatte. Das konventionelle Bild von Jesus hat immer seinen
Gehorsam und seinen Opfersinn in den Vordergrund gestellt. Aber Phantasie,
die aus Glück geboren wird, scheint mir eine genauere Beschreibung seines
Lebens. Sogar sein Tod wäre missdeutet als das tragische Scheitern eines
Glücklosen, er wäre zu kurz verstanden, wenn nicht die Möglichkeit der
Auferstehung in Jesus selber festgehalten würde! Auferstehung als die
weitergehende Wahrheit der Sache Jesu ist aber im Tode dieses Menschen
gegenwärtig; er hat den Satz »ich bin das Leben« auch im Sterben nicht
zurückgenommen.“ Dorothe Sölle,
evangelische Theologin (in: Phanatsie und Gehorsam,
1968) ►
„Ich bin
Jude, aber ich bin bezaubert durch die strahlende Figur des Nazareners.“ –
„Akzeptieren sie die historische Existenz von Jesus?“ – „Unbestreitbar.
Niemand kann die Evangelien lesen ohne das Gefühl der aktuellen Gegenwart von
Jesus. Seine Persönlichkeit pulsiert in jedem Wort. Kein Mythos ist mit solch
einem Leben angefüllt. […] Niemand kann die Tatsache verneinen, dass Jesus
existiert hat, noch dass seine Aussprüche wunderschön sind...Niemand hat
diese so göttlich ausgedrückt wie er." Albert Einstein (Interview in: The Saturday Evening Post, 26.10.1929,
17) ►
„Das
Christentum wird sterben. Es wird immer mehr dahinschwinden. Wir [The
Beatles] sind jetzt populärer als Jesus." John Lennon, Musiker
(1966) ►
„Jesus
Christus kann auch die langweiligen Schablonen durchbrechen, in denen wir uns
anmaßen, ihn gefangen zu halten, und überrascht uns mit seiner beständigen
göttlichen Kreativität. Jedes Mal, wenn wir versuchen, zur Quelle
zurückzukehren und die ursprüngliche Frische des Evangeliums
wiederzugewinnen, tauchen neue Wege, kreative Methoden, andere
Ausdrucksformen, aussagekräftigere Zeichen und Worte reich an neuer Bedeutung
für die Welt von heute auf.“ Papst Franziskus
(Evangelii Gaudium, 2013) ►
„Ich bin
so ein Nicht-Glaubender, der die menschliche Gestalt Jesu liebt, seine
Predigt, seine Legende, seinen Mythos, dass er in den Augen derer, die ihn
erkennen, eine Menschlichkeit in außergewöhnlicher Dichte repräsentiert, aber
keine Göttlichkeit.“ Eugenio Scalfari, Zeitungsgründer und Gesprächspartner von Papst
Franziskus (in Zeitung Repubblica 13.07.2014) ►
„Ich bin
Jude, kenne aber auch den neuen Teil der Bibel. Ich glaube, dass dieser Jesus
ein großer Mann aus meinem Volke war.” Ephraim Kishon,
jüdischer Schriftsteller ►
„Heute
aber, 2000 Jahre nachdem in Betlehem jener junge Rabbiner geboren wurde, der
die Welt verändern sollte, sei es dem Satiriker erlaubt, […] jene ketzerische
Frage zu stellen […]: Hat Gott den Menschen erschaffen oder nicht doch etwa
der Mensch Gott nach seinem Ebenbild?“ Ephraim Kishon, jüdischer Schriftsteller (in:
Um Gottes Willen oder Der Vaterschaftsprozess des Zimmermann Joseph, 2001,7) ►
„Mir war
bewusst geworden, dass ich Bachs Musik und die Romane von Dostojewski ohne
die Evangelien nie verstehen würde. Und so las ich darin, und vieles, was ich
las, gefiel mir. Ich mochte Jesus auf Anhieb. [...] Aber ich glaube nicht an
seine Botschaft der universalen Liebe. [...] Das ist gegen die menschliche
Natur.“ Amos Oz, israelischer
Schriftsteller (im Gespräch mit Stefan Winkler, Kleine Zeitung 24.03.2016) ►
„In den
Anfängen des Christentums, bei Jesus von Nazaret, erscheint […] etwas sehr
Zartes, aus dem unbewegten Beweger und Weltenherrscher wird ein Kind. Gott
offenbart sich noch einmal, und jetzt als ein leidender und mitleidender
Mensch.“ Peter Strasser,
Philosoph (in: Der Gott aller Menschen, 2002, 133) ►
„Was uns
in seinem Leben aufleuchtet, ist der Funke göttlichen Lichtes, den alle
Menschen in sich tragen, der in ihm [Jesus] aber hell lodert.“ David Steindl-Rast
(in: Credo, Wien 2010, 85) ►
„Auf
Christus schauen! – Wenn wir das tun, dann sehen wir, dass das Christentum
mehr und etwas anderes ist als ein Moralsystem, als eine Serie von Forderungen
und von Gesetzen. Es ist das Geschenk einer Freundschaft, die im Leben und im
Sterben trägt [...] Dieser Freundschaft vertrauen wir uns an." Benedikt XVI.
(Predigt in Mariazell 2007) ►
„Urknall
ganz leise. / Gott hat sich auf den Punkt gebracht. / In einer Eizelle in
Nazareth.“ Walter Mosner, (in: Christsein heute 6/2006, 13) ►
„Wenn
ein Gott für mich Mensch würde, für mich, liebte ich ihn, ihn ganz allein. Es
wären Bande des Blutes zwischen ihm und mir, und für das Danken reichten alle
Wege meines Lebens nicht. […] Ein Gott-Mensch, ein Gott, aus unserem
gedemütigten Fleisch gebildet. Ein Gott, der erfahren wollte, wie der
Salzgeschmack auf unserer Zunge schmeckt, wenn alles uns verlassen hat, ein
Gott, der all das Leiden im voraus auf sich nähme,
das ich heute leide… Nein, ein Unsinn.“ Aus: Jean-Paul
Sartre, Bariona oder Der Sohn des Donners (deutsch
in: Gotthold Hasenhüttl, Gott ohne Gott, 1972, 309 f.) ►
„Jesus
spricht nicht von Neurose, Trauma oder Depression. Diese modernen Begriffe
fehlen selbstverständlich. Aber - und das ist das Entscheidende - das Wissen
um die Leben erbauenden und Leben zerstörenden psychischen Abläufe ist voll
da. Es ist derart fundamental da, dass wir heutigen Psychotherapeuten noch
von ihm lernen können.” Hanna Wolff,
Psychotherapeutin und evangelische Theologin (in: Jesus als Psychotherapeut, 71986) ►
„Die
christliche Botschaft sagt: Wenn du Gott liebst, musst du auch deinen
Mitmenschen lieben, sonst bist du ein Heuchler. Das ist eine sehr kraftvolle
Botschaft!” Tenzin Gyatso, der 14. Dalai Lama ►
„Offenbarung
Gottes mitten unter den Menschen! Die Lehre Jesu ist keine Wahrheit, die man
in einen Vers der Heiligen Schrift einschließen kann, sondern sie zeigt sich
als Wahrheit seines Lebens. Bis heute blieb sie lebendig wie ein immergrüner
Feigenbaum, der immer neue Zweige hervortreibt.“ Rabindranath
Tagore, Hindu, Philosoph, Dichter (in: Jesus. Die große Seele, 1995) ►
Christus
ist „Modell der universalen Liebe, der Vergebung für die Feinde und des zur
Rettung der anderen geopferten Lebens“. Umberto Eco (in: C.
M. Martini/U. Eco, Woran glaubt, wer nicht glaubt?,1998, 92) ►
„Jesus
ist das menschliche Antlitz Gottes und das göttliche Antlitz des
Menschen." Johannes Paul II. ►
„Zweitausend
Jahre sind es fast, / seit du die Welt verlassen
hast, du Opferlamm des
Lebens! / Du gabst den Armen ihren Gott. Du littest durch der
Reichen Spott. / Du tatest es vergebens! [...] Die Menschen werden
nicht gescheit. / Am wenigsten die Christenheit, trotz allem
Händefalten. / Du hattest sie vergeblich lieb. Du starbst umsonst.
Und alles blieb / beim alten." Erich Kästner ►
Was mich
betrifft, so kann ich Christus in Sachen Weisheit und Tugend nicht ganz auf
der Höhe einiger anderer Persönlichkeiten sehen […]. Ich glaube, ich würde
Buddha und Sokrates in diesen Dingen höher einschätzen.“ Bertrand Russel,
Mathematiker, Philosoph und Literat (zuerst in einem Vortrag vom 6.3.1927;
gelesen in: Warum ich kein Christ bin, Ausgabe 2023, 40) ►
„Jesus
brachte Gott dem Menschen nahe und verband beide mit dem Band der Liebe.
Diese Liebe zu Gott, diese enge Gemeinschaft mit ihm, ist die Erfüllung des
rechtschaffenen Lebens, sie ist das einzige Mittel, den spirituellen Hunger
der Seele zu stillen." Swami Ranganathananda, Mönch
der Ramakrishna-Mission, (in: The Christ we adore, Calcutta 1960, 7) ►
„Es gab
nur einen wahren Christen auf der Welt und den haben sie erwischt und
gekreuzigt, ganz zu Anfang!" Mark Twain ► „Was Jesus gegründet
hat, was ewig von ihm bleiben wird, das ist die Lehre von der Freiheit der
Seelen.“ Ernest Renan (1823-1892), franz. Religionswissenschaftler,
Theologe, Orientalist, Historiker, Philosoph (in: Histoire
des Origines du Christianisme, 1. Band: Vie de
Jésus, 1863) ►
„Der
Messias Jesus, der Sohn der Maria, ist der Gesandte Allahs und sein Wort, das
er in Maria legte, und Geist von Ihm. Glaubt also an Allah und seinen
Gesandten, und sprecht nicht: «Drei.» Lasst ab davon - es ist besser für
euch! Allah ist nur ein Einiger Gott. Preis Ihm! Undenkbar, dass Er einen
Sohn haben sollte!“ Koran, Sure 4,171 ►
„Muslime
pflegen […] eine ganz besonders innige Beziehung zu ihrem Propheten Jesus.
wenn Muslime kein Weihnachtsfest kennen und hier nicht direkt mitfeiern,
liegt es doch viel näher als Ostern, das die Muslime in ihrer Sicht, dass
Jesus keinen Kreuzestod gestorben sei, nicht nachvollziehen können.
Weihnachten ist ein Fest, das die Gemeinsamkeiten zwischen Christen und
Muslimen wachruft und bestärkt. Die Friedensbotschaft Jesu können wir hier
teilen und uns gegenseitig wünschen, dass es uns gemeinsam gelingen möge, […]
zusammen friedliche Konfliktlösungsmodelle zu erarbeiten und umzusetzen.“ Islamische
Glaubensgemeinschaft in Österreich (21.12.2011) http://www.derislam.at/iggo/?f=news&shownews=1476&kid=70 ►
„Jesus
ist mein jüdischer Bruder. Ich spüre seine brüderliche Hand, die mich fasst,
damit ich ihm nachfolge. Es ist nicht die Hand des Messias, diese mit
Wundmalen gezeichnete Hand. Es ist bestimmt keine göttliche, sondern eine
menschliche Hand, in deren Linien das tiefste Leid eingegraben ist [...]. Es
ist die Hand eines großen Glaubenszeugen in Israel." Shalom Ben Chorin,
jüdischer Religionsphilosoph (in: Bruder Jesus, 1977) ►
„Wenn
der Messias kommt und sich dann als der Jesus von Nazaret entpuppen sollte,
dann würde ich sagen, dass ich keinen Juden auf dieser Welt kenne, der etwas
dagegen hätte.“ Pinchas Lapide,
jüdischer Theologe (in: H. Küng/P. Lapide, Jesus im Widerstreit,1976, 49) ►
„Gott
ist keine Kirchenangelegenheit, sondern wirksam und gegenwärtig in allen
Dingen; in keinem freilich so wie in Jesus, dem Unvergesslichen aus Nazaret,
dem gottdurchlässigen Menschen schlechthin.“ Gotthard Fuchs, kath.
Theologe, Fachmann für Theologie der Spiritualität und Mystik ►
„Wenn
Jesus da war, dann hat es, man müsste einmal so sagen »gegottet«.
Das »Gotten« Jesu war es offensichtlich, das die
Leute berührt hat.” Gottfried Bachl,
kath. Theologe ►
„Wer
Christus [in sein Leben] eintreten lässt, verliert nichts, gar nichts –
absolut nichts von dem, was das Leben frei, schön und groß macht. Nein, nur
in dieser Freundschaft öffnen sich die Türen des Lebens weit. Nur in dieser
Freundschaft erschließen sich wirklich die großen Möglichkeiten des
Menschseins. Nur in dieser Freundschaft erfahren wir, was schön ist und was
frei macht.“ Benedikt XVI.
(Predigt am Weltjugendtag in Köln 2005) ►
„Wenn je
das Göttliche auf Erden erschien, so war es in der Person Christi.“ Johann Wolfgang
Goethe (+1832) ►
„Wenn
alle Zeugnisse von Jesus auch zerschellten, der Gottmensch ist
der Kern, das Herzliche aller Welten.“ Nikolaus Lenau
(+1850), österreichischer Lyriker (in: Die Albigenser, Versepos,1838/1842) ► „Mir wird manchmal
vorgeworfen, mir ist das Leiden zu unwichtig und das Leben wichtiger. Aber
ich habe das Gefühl, Jesus hat uns wahnsinnig viel zu sagen. Vieles von dem,
was er sagt, ist immer noch ein Ärgernis. Wenn dich jemand auf die linke
Wange schlägt, halte ihm auch die rechte hin… das ist für viele
unbegreiflich, die Botschaft von der Feindesliebe. Vieles ist noch immer
nicht ganz durchdrungen, und vielleicht liegt es daran, dass wir immer noch
Arme haben, die nichts zu fressen haben, dass wir immer noch Kriege haben,
und diese Geschichte noch nie begriffen haben. Und deshalb bleibt diese
Geschichte immer frisch.“ Christian Stückl, Spielleiter der
Passionsspiele von Oberammergau
(https://www.vaticannews.va/de/kirche/news/2022-05/oberammergau-regisseur-stueckl-jesus-hat-viel-zu-sagen.html
[16.05.2022]) ► „Es wird sich vieles
in der Kirche ändern. Aber die Botschaft des Mannes aus Nazareth wird nicht
zu Ende gehen.“ Kardinal Reinhard
Marx (Predigt vor Pastoralreferent*innen. vaticannews
11.07.2022) ►
„Wir
glauben und bekennen: Jesus von Nazaret, ein Jude, zur Zeit des Königs
Herodes und des Kaisers Augustus von einer Tochter Israels in Betlehem
geboren, von Beruf Zimmermann und während der Herrschaft des Kaisers Tiberius
unter dem Statthalter Pontius Pilatus in Jerusalem am Kreuz hingerichtet, ist
der menschgewordene ewige Sohn Gottes." Katechismus der
katholischen Kirche 423 Gesammelt von Karl Veitschegger Zurück zur Startseite von Karl Veitschegger Zurück zum Menü „Artikel, Referate, Skizzen ...“ Karl
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