Karl Veitschegger (2009)
Herbergssuche
- Texte und Gebete In vielen
österreichischen Pfarren gibt es im Advent (ab 8. Dezember) den Brauch der
Herbergssuche. Mancherorts wurde dieser Brauch erst in den letzten Jahren
wieder belebt oder neu eingeführt. Dabei wird ein Marienbild, eine
Marienstatue oder eine Bild, das die schwangere Maria mit Josef auf der Reise
darstellt, von der Kirche in eine Familie gebracht und wandert jeden Abend zu
einer anderen Familie weiter. Vor der Übergabe und bei der Verabschiedung des
Bildes wird jeweils eine kurze Adventandacht gehalten. Der Brauch erinnert an
die einst erfolglose Quartiersuche von Josef und Maria in Betlehem, die damit
endete, dass Maria das Jesuskind in einem Stall zur Welt bringen musste,
"weil in der Herberge kein Platz für sie war" (Lukas 2,7). Anders
als damals die Leute vom Betlehem wollen gläubige Menschen mit diesem Brauch
Christus Platz machen in ihren Häusern und Herzen. Es soll auch zur
mitmenschlichen Gastfreundschaft animiert werden. 1. Übergabe des Bildes Ein/e Überbringer/in des des Bildes klopft kräftig an die Haustüre. Nachdem geöffnet wird, sagt er/sie deutlich: Grüß Gott, liebe Leute! Ein weiser Mann sagte einmal: Gott wohnt da, wo man ihn einlässt. (Martin Buber) Wir bitten euch, nehmt dieses Bild bei euch auf. Das soll ein Zeichen dafür sein, dass ihr bereit seid, Gott bei euch wohnen zu lassen. 2. Begrüßung des Bildes Worte aus der Heiligen Schrift n der Heiligen Schrift
lesen wir: Als die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau. (Galater
4,4) Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf. Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden. (Johannes 1,11-12) Lied oder Instrumentalmusik
Guter Gott, wir grüßen
dieses Bild. Wir nehmen es mit Freude in
unser Haus (in unsere Wohnung) auf. Es ist ein sichtbares
Zeichen unseres Glaubens. Das Kind, das Maria unter
ihrem Herzen getragen und in Betlehem geboren
hat, ist Jesus Christus, unser
Retter. Er bringt Licht in die
Dunkelheit unserer Welt. Wir wollen ihm und seiner
Botschaft die Tür unseres Herzens öffnen. Stärke uns mit dem Heiligen
Geist, damit wir nach dem Vorbild
Jesu miteinander leben und unseren Mitmenschen
dienen - vor allem denen, die Not leiden. Segne alle, die hier
versammelt sind! Segne alle, an die niemand
denkt! Segne alle, denen wir
in Liebe und Sorge verbunden sind! Sei uns nahe durch
Christus, unseren Herrn. Amen. Mariengruß Wir grüßen Maria, die uns Jesus geboren hat: Gegrüßet seist du Maria… Lied Marienlied / Adventlied 2. Verabschiedung des Bildes Worte aus der Heiligen Schrift Christus spricht: Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort
festhalten; mein Vater wird ihn lieben und wir werden zu ihm
kommen und bei ihm wohnen. (Johannes
14,23) Wo zwei oder drei in meinem
Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter
ihnen. (Matthäus 18,20) Amen, ich sage euch: Was
ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan. (Matthäus 25,49) Lied oder Instrumentalmusik Gebet Guter Gott, wir sind
dankbar, dass dieses Bild bei uns zu Gast war. Wir geben dieses sichtbare
Zeichen deines Segens heute weiter. Du selbst aber bleibe in
unserer Mitte. Bleibe in allen Häusern und
Wohnungen unserer Stadt (unseres Dorfes). Sei vor allem denen nahe,
die leiden und einsam sind. Uns aber mache zu
aufmerksamen Nachbarn und hilfsbreiten Mitmenschen. Amen. Vater unser Lied: Herr bleibe, bei uns, denn es will Abend werden / Adventlied Segen: Segne die Menschen, die wir
gernhaben, segne die Menschen, mit
denen wir uns schwertun, Segne unsere Freude, segne unser Leid, segne unsere Arbeit, segne unserer Ruhe, segne unsere Fähigkeiten, segne unser Versagen, segne unsere Sehnsucht, segne unsere Zweifel, segne unsere Zeit und sei unser Segen in
Ewigkeit. Amen Zurück zur Startseite von Karl Veitschegger Zurück zum Menü „Artikel, Referate, Skizzen ...“ Karl Veitschegger © 2009 |