Karl Veitschegger
(2021) Fastenspeise Fisch Arme-Leute-Essen Der Fisch galt in der Antike und auch dann noch
lange als Arme-Leute-Kost. Jeder und jede konnte und durfte sich aus Fluss,
See und Meer Nahrung holen, während Fleisch von Landtieren nur selten auf den
Tisch kam. So wurde der Fisch auch zur erlaubten Fastenspeise für Menschen,
die sonst auf Fleisch verzichteten. In der Nähe von Klöstern finden sich
daher oft Fischteiche. Für die Anhängerschaft Jesu und die spätere Kirche
hatte der Fisch darüber hinaus auch große symbolische Bedeutung. Der
Bischofsring des Papstes heißt bis heute „Fischerring" (anulus piscatoris), weil Simon
Petrus und die ersten Jünger Jesu Fischer waren. Auch der auferstandene
Christus – so erzählt die Bibel – isst vor seinen Jüngern ein Stück Fisch
(Lukas 24,42f) und hält mit einigen von ihnen eine Fischmahlzeit (Johannes
21,12ff). Christus-Symbol Bald wird der Fisch zum Symbol für Jesus Christus
selbst. Denn die Anfangsbuchstaben der griechischen Wörter für Jesus,
Christus, Gottes Sohn und Retter ergeben zusammen das Wort ICHTHYS, was
„Fisch“ bedeutet. ΙΗΣΟΥΣ – Iesus:
Jesus ΧΡΙΣΤΟΣ – Christos:
Christus ΘΕΟΥ – Theou:
Gottes ΥΙΟΣ – Hyios:
Sohn ΣΩΤΗΡ – Soter: Retter Auch das deutsche Wort FISCH könnte man ähnlich
auf Jesus hindeuten: F(ür) I(mmer) S(ei) C(hristus)
H(err). Fischlein Christi Der Fisch ist aber auch Symbol für die Gläubigen.
Sie sind die „pisciculi Christi“ (Fischlein
Christi), die von den Aposteln („Menschenfischer") im „reichen
Fischfang" für Christus „gefischt" werden. In Christus, dem
lebendigen Wasser, leben sie und gedeihen sie. Der hl. Ambrosius schreibt:
„Keine Angst, lieber Fisch, vor der Angel des Petrus: Sie tötet nicht,
sondern heilt!" Zu meinem Artikel über Osterbräuche Zurück zur Startseite von
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