Karl Veitschegger

 

Gefirmt: stark gemacht! Ein kurzes Wort zur Firmung


 

„Ich mache sie stark durch den Herrn, und sie werden in seinem Namen ihren Weg gehen - Spruch des Herrn“ (Sacharja 10,12)

 

Firmung und Taufe gehören zusammen. Die beiden Sakramente sind ganz eng verwandt, auch wenn bei vielen Menschen 14 und mehr Jahre zwischen ihrer Taufe und ihrer Firmung liegen. In den Ostkirchen werden übrigens heute noch Kinder unmittelbar nach der Taufe gefirmt. Bei Erwachsenentaufen wird auch in unserer Kirche die Firmung unmittelbar danach gespendet.

 

Das Wort Taufe kommt von „tauchen"; der Mensch wird durch dieses Sakrament in die Liebe Gottes hinein getaucht und darf als Freund des Herrn Jesus ein Leben mit Gott beginnen. Das Wort Firmung kommt vom lateinischen „con-firmare“, was „bestärken“ bedeutet. Das, was in der Taufe begonnen hat, muss durch den Heiligen Geist gestärkt werden, damit es sich auch entfalten und im Alltag bewähren kann.

 

Jeder Christ, jede Christin ist dazu berufen, als verantwortungsvoller Mensch in der Welt zu leben:Ahmt Gott nach als seine geliebten Kinder!“ (Epheser 5,1) Diese Wahrheit wird im Sakrament der Firmung prägnant ausgedrückt.

 

Firmlinge, die keine kleinen Kinder mehr sind, haben die Möglichkeit, sich bewusst und freiwillig für Jesus Christus und ein christliches Leben zu entscheiden. Dazu gehören die Liebe zu Gott, die Selbstannahme, die Liebe zu den Mitmenschen (besonders zu den Benachteiligten) und die Liebe zur ganzen Schöpfung. 

 

Die Gemeinschaft der Kirche will helfen, dass jeder Christ und jede Christin die eigenen Begabungen entdecken und entfalten kann. In der Bibel lesen wir: „Samuel nahm das Horn mit dem Öl und salbte David mitten unter seinen Brüdern. Und der Geist des Herrn war über David von diesem Tag an.“ (1 Samuel 16,13) Diese Stärkung erbittet die Gemeinschaft der Kirche auch für ihre Firmlinge.

 

Karl Veitschegger (1999)

 

Aus dem Ritus der Firmung

Der Bischof (oder sein Vertreter) legt dem Firmling die rechte Hand auf das Haupt, salbt seine Stirn mit Chrisam und spricht: „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist.“

 

Aus der Bibel

Schon die Apostel legten bereits getauften Christen die Hände auf, um ihnen den Heiligen Geist mitzuteilen. Die Apostelgeschichte (8,14-17) erzählt: „Als die Apostel in Jerusalem hörten, dass Samarien das Wort Gottes angenommen hatte, schickten sie Petrus und Johannes dorthin. Diese zogen hinab und beteten für sie, sie möchten den Heiligen Geist empfangen. Denn er war noch auf keinen von ihnen herabgekommen; sie waren nur auf den Namen Jesu, des Herrn, getauft. Dann legten sie ihnen die Hände auf, und sie empfingen den Heiligen Geist.“

 

Symbole des Heiligen Geistes

 

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