Karl Veitschegger (2011/2014) Weihesakrament-Kurzinfo: Weihe zum Bischof, Priester, Diakon Hierarchie Hierarchie ist in unserer Zeit kein beliebtes
Wort. Es schmeckt nach Herrschaft und Unterordnung. Das griechische Wort „Hierarchia“ (ἱεραρχία) kann „heilige Herrschaft“, aber auch „heiliger
Ursprung“ bedeuten. In der Kirche und ihrer Ämterordnung sollte es weniger
ums Herrschen gehen, als um das, was in Jesus Christus seinen Ursprung hat. Heiliger Ursprung „Jesus stieg auf einen Berg und rief die zu sich,
die er erwählt hatte, und sie kamen zu ihm. Und er setzte zwölf ein, die
er bei sich haben und die er dann aussenden wollte …“ (Mk 3,13-14) Das
geistliche Amt in der Kirche leitet seinen Ursprung vom Dienst dieser „Zwölf“
ab, die Jesus Christus selbst „eingesetzt" hat. Andere Stellen der Bibel
bezeugen, dass die Apostel (freilich nicht nur „die Zwölf“), bewährte
Christen durch Gebet und Handauflegung mit besonderen Aufgaben der Leitung
und der Sorge für die Gemeinschaft betraut haben (vgl. Apostelgeschichte 6,6
u. 14,23; 1 Timotheus 4,14 u. 5,22; 2 Timotheus 1,6). Auch die
Amtsbezeichnungen „Bischof“, „Presbyter“ (Priester) und „Diakon“ finden sich
bereits im Neuen Testament. Sehr früh entwickelt sich daraus dann das
dreistufige geistliche Amt mit geordneter Aufgabenverteilung. Dienst im Geist
Christi Durch das Sakrament der Weihe werden auch heute
Diakone, Priester und Bischöfe „ordiniert" und erhalten die jeweils für
ihren Dienst nötigen geistlichen „Vollmachten". Die Weihe signalisiert,
dass das, was durch diese Dienste für die Gemeinde geschieht, im Wesentlichen
nicht Menschenwerk ist, sondern von Christus kommt. Daher sollen diese
Dienste auch im Geist Christi vollzogen werden: „Wer bei euch groß sein will,
der soll euer Diener sein, und wer bei euch der Erste sein will, soll der
Knecht aller sein. Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich
dienen zu lassen, sondern um zu dienen ..." (Markus 10,43–45) „Ihr sagt
zu mir Meister und Herr und ihr nennt mich mit Recht so; denn ich bin es.
Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst
auch ihr einander die Füße waschen.“ (Johannes 13,13–14) Miteinander Bischöfe, Priester und Diakone sollen für die
anderen Getauften da sein, deren Charismen und Fähigkeiten achten und fördern
und mit ihnen im Geist Jesu zusammenwirken: „Dient einander als gute
Verwalter der vielfältigen Gnade Gottes, jeder mit der Gabe, die er empfangen
hat.“ (1 Petrus 4,10) Denn: „Die Laien sind schlicht die riesige Mehrheit des
Gottesvolkes. In ihrem Dienst steht eine Minderheit: die geweihten
Amtsträger.“ (Papst Franziskus, Evangelii Gaudium 102) Die Feier des
Weihesakramentes Das Weihesakrament wird immer von einem Bischof
gespendet. Er legt dem Weihekandidaten die Hände auf das Haupt und spricht
das Weihegebet. In diesem Gebet erbittet der Bischof für den Kandidaten den
Heiligen Geist. Auszug
aus dem Katechismus-Kompendium (Vatikan 2005): 326. Welche
Wirkung hat die Bischofsweihe? Die Bischofsweihe überträgt die Fülle des
Weihesakramentes, macht den Bischof zum rechtmäßigen Nachfolger der Apostel,
gliedert ihn in das Bischofskollegium ein, wo er mit dem Papst und den
anderen Bischöfen die Sorge für alle Kirchen teilt, und verleiht ihm die
Ämter des Lehrens, der Heiligung und des Leitens. 328. Welche
Wirkung hat die Priesterweihe? [Sie] prägt dem Priester ein unauslöschliches
geistliches Siegel ein, macht ihn Christus, dem Priester, gleichförmig und
befähigt ihn, im Namen Christi, des Hauptes, zu handeln. Als Mitarbeiter des
bischöflichen Standes ist er geweiht, um das Evangelium zu predigen, um den
Gottesdienst zu feiern, vor allem die Eucharistie, aus der sein Dienst Kraft
schöpft, und um der Hirt der Gläubigen zu sein. 330. Welche
Wirkung hat die Diakonatsweihe? Der Diakon wird Christus, dem Diener aller,
gleichgestaltet. Er wird zum Dienst in der Kirche geweiht, den er unter der
Autorität seines Bischofs ausübt. Er verrichtet Aufgaben im Dienst am Wort,
in Liturgie, Seelsorge und Caritas. Eucharistie
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