Karl Veitschegger 2022

Stephanitag – 26. Dezember


 

Heute am zweiten Weihnachtsfeiertag feiert die katholische Kirche den ersten Märtyrer der jungen Jesusbewegung, den hl. Stephanus. Mit dem in der Tradition so bezeichneten „Lieblingsjünger“ Johannes (gefeiert am 27. Dezember) hat er in der Weihnachtsoktav Platz gefunden. Stephanus wurde in Jerusalem gesteinigt, wie die Apostelgeschichte (7–8) erzählt. Am Stephanitag (auch Stefanitag) werden bei uns Pferde gesegnet. Warum macht man das?

 

Stephanus und die Pferde

In einem Legendenbuch habe ich folgende Geschichte gefunden: Der heilige Stephanus lebte zur Zeit Jesu in Jerusalem. Er war nicht nur ein kluger Mann, er hatte auch ein Pferd. Mit diesem ritt er eines Tages durch die steinigen Straßen Jerusalems. Dabei verletzte sich das Pferd des Stephanus so sehr, dass es zu sterben drohte. Da kam Jesus mit seinen Jüngern des Weges. Er hatte Mitleid und heilte das Pferd. Stephanus war Jesus sehr dankbar. Er wurde ein begeisterter Jünger Jesu. Aus der Bibel wissen wir: Er hat später für Jesus sogar sein Leben gegeben.

 

Der praktische Grund

Es gibt aber auch einen ganz praktischen Grund für die Pferdesegnung. Wenn Arbeitspferde zu lange im Stall stehen müssen, werden sie unruhig. Das tut ihnen nicht gut. Am Christtag und Stephanitag durfte nicht gearbeitet werden. Damit die Pferde trotzdem ein wenig Bewegung hatten, holte man sie am Stephanitag zu einem Ritt aus dem Stall. Daraus entstand in vielen Orten unseres Landes der Brauch des Stefanirittes. Und bis heute werden dabei die Pferde auch gesegnet.

 

Stephanus donauabwärts

Die Verehrung des hl. Stephanus ist in Mitteleuropa von Passau, das in seiner Kathedrale Reliquien des hl. Stephanus aufbewahrt, ausgegangen; von Passauer Missionaren ist donauabwärts der christliche Glaube verkündigt worden. So erhielten der Dom in Wien und der erste christliche König von Ungarn den Namen dieses Heiligen.

 

Karl Veitschegger

 

 

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