„Eine Messe
zahlen?“ Der Wert der
Messe ist unbezahlbar, aber wer die heilige Feier durch eine materielle Gabe
unterstützt, setzt ein gutes Zeichen. Das Kostbarste Das kostbarste Geschenk, das Christen und
Christinnen von Jesus Christus erhalten, ist die heilige Eucharistie, die
Feier der Messe. Hier ist der Gekreuzigte und Auferstandene den Menschen
besonders nah. Und alle, die mitfeiern, dürfen ihm ihre Freuden und Sorgen
anvertrauen. Unbezahlbar ist seine geheimnisvolle Gegenwart. Würdige Feier Seit jeher ist es den Gläubigen wichtig, diese
zentrale Jesus-Feier in würdigem Rahmen zu begehen. Deshalb bauen und
erhalten sie Kirchen und Altäre, verwenden liturgische Kleider, Tücher,
Lichter usw. In alter Zeit brachten die Gläubigen die für den Gottesdienst
wichtigen Dinge noch selbst in die Kirche mit: Brot, Wein, Öl, Salz, Wachs,
Leinen ... Auch Lebensmittel für die Armen und für die „Kirchendiener“ wurden
bei der Gabenbereitung zum Altar getragen. Die gespendeten Gaben waren
Ausdruck der Gottes- und Nächstenliebe. Finanzielle Unterstützung Im Lauf der Geschichte wurden diese
Naturalabgaben durch Geldspenden ersetzt, die heute mittels „Opferkörberl“
oder „Klingelbeutel“ eingesammelt werden. Daneben entstand im Mittelalter
noch eine andere Form, den Gottesdienst zu unterstützen. Bis heute ist der
Brauch, „eine Messe zu zahlen“, weit verbreitet. Die Redeweise ist leider
sehr missverständlich. Denn natürlich kann man den Wert einer Messe nicht in
Euro angeben. Gemeint ist aber folgende katholische Praxis: Jemand ersucht,
dass bei einer Eucharistiefeier vom Priester besonders für ein bestimmtes
Anliegen (z. B. für einen Verstorbenen oder um Hilfe in Krankheit usw.)
gebetet wird. Dafür stiftet er ein „Mess-Stipendium“. Das lateinische Wort „Stipendium“
bedeutet hier „Unterstützung“. Das Mess-Stipendium ist nicht der Preis für
die Messe, sondern eine finanzielle Hilfe bei der Begleichung der Sach- und
Personalkosten, die liturgische Feiern nun einmal mit sich bringen. Die Höhe
dieses Beitrags wird in jeder Diözese vom Bischof festgesetzt. Es gibt auch
genaue Regeln, um Missbräuche zu vermeiden. Zeichen der Liebe Man könnte fragen: „Ist eine Messe mehr wert, wenn
ich mich an den Kosten beteilige?“ Die Antwort muss wohl so lauten: Nicht die
Messe an sich ist mehr wert, aber der Geber selbst ist stärker am Geschehen
beteiligt, wenn er mit ein paar Euro wenigstens einen kleinen Teil seines
Lebensunterhaltes mit einbringt. Ein Zeichen der Liebe, der Solidarität und
der Sorge für die Gemeinschaft. Und wir wissen: „Gott liebt einen fröhlichen
Geber!“ (2 Kor 9,7) (Ein Beitrag für
Pfarrblätter in der Steiermark) Karl
Veitschegger (2004) Zurück zur
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