Karl Veitschegger (2025)

 

Notizen zum heiligen Lukas dem Evangelisten (18. Oktober)

 


 

🔺Dem dritten Evangelisten des Neuen Testamentes wurde der Stier als Symbol gegeben, weil am Beginn seines Evangeliums (und auch in späteren Kapiteln) der Tempel eine große Rolle spielt (dort wurden zur Zeit Jesu noch Stiere geopfert).

 

🔺Er wurde oft mit „Lukas dem Arzt“ in Kolosser 4,14 gleichgesetzt, weil er Krankheiten genauer beschreibt als andere Evangelisten. Er wurde auch für einen Maler gehalten, weil er unsichtbare Dinge in seinen Schriften sichtbar werden lässt. So kommt in seinem Evangelium der Heilige Geist leibhaftig (!) in Gestalt einer Taube auf Jesus herab (bei Markus heißt es noch dezent „wie eine Taube") und beim Pfingstereignis in seiner Apostelgeschichte gibt es den Heiligen Geist in Gestalt von „Feuerzungen" auf den Köpfen der Jüngerinnen und Jünger zu sehen. Man kann sagen, Lukas „malt" mit seiner Schreibfeder!

 

🔺Es wird ihm auch nachgesagt, das erste Marienbild gemalt zu haben. Dass er das mit Pinsel und Farben gemacht hast, ist höchst unwahrscheinlich, aber er bietet ein literarisches Marienbild in seinem Evangelium (Lukas 1 und 2). Das kann man mit gutem Grund ein Gemälde nennen.

 

🔺Dass er später auch zum Patron der Fleischhauer geworden ist, verdankt er seinem Symboltier. Mit Metzgereien dürfte der echte Lukas des ersten Jahrhunderts nicht viel zu tun gehabt haben.

 

🔺Sicher war Lukas ein gelehrter, literarisch begabter Christ des ersten Jahrhunderts, vielleicht auch Arzt. In seinem Evangelium zeigt er Jesus als mitfühlenden und barmherzigen Freund der Armen, Leidenden und am Rande Stehenden.

 

🔺Auch Frauen spielen in seinem Evangelium und in der Apostelgeschichte eine große Rolle: Maria (Mutter Jesu), Elisabet (Mutter des Täfers Johannes), Hanna, die Schwestern Marta und Maria, die Jüngerinnen Salome, Maria Magdalena u. a., Lydia, Tabita, Damaris, Priszilla, Rhode, die vier prophetisch begabten Töchter des Philippus usw.

 

🔺Viele Feste im Kirchenjahr verdanken sich seinem Evangelium und seiner Apostelgeschichte: Weihnachten, Christi Himmelfahrt und Pfingsten, aber auch Verkündigung des Herrn (25.3.), Geburt Johannes d. Täufers (24.6.), Mariä Heimsuchung (2.7.), Darstellung des Herrn (2.2), Stephanitag (26.12.), Pauli Bekehrung (25.1).

 

Karl Veitschegger

 

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