So kam es zum Kirchenbeitrag Geschichtliches zum Kirchenbeitrag in Österreich Religionsfonds Vor 1939 wird die katholische Kirche in
Österreich aus dem „Religionsfonds" und durch staatliche Zahlungen
finanziert. (Der „Religionsfonds" wurde von Kaiser Josef II. zum Zweck
der Klerusbesoldung aus zuvor eingezogenem Kirchenvermögen errichtet.) Nazi-Pläne Das nationalsozialistische Regime kassiert
den österreichischen „Religionsfonds" zu Gunsten des „Dritten
Reiches" ein und streicht auch die staatlichen Zahlungen an die Kirche.
Die Kirche wird so ihrer wichtigsten finanziellen Mittel beraubt. Als „Ersatz"
erhält sie die Möglichkeit, Kirchenbeitrag einzuheben. Ein Recht, das die
Kirche eigentlich schon seit 1867 (Österreichisches Staatsgrundgesetz) hat,
aber bis 1939 nicht beanspruchen muss. Das NS-Regime hofft nun, dass die
Katholiken, sobald sie Kirchenbeitrag leisten müssen, in Massen aus der
Kirche austreten werden. Gauinspekteur Berner spricht in einem Brief sogar
von einem „vernichtenden Schlag gegen die Kirchenorganisation". Aber
diese Rechnung geht nicht auf. Die meisten katholischen Männer und Frauen
bleiben auch in dieser schwierigen Zeit ihrer Kirche treu - und leisten den
Kirchenbeitrag. Nach dem Krieg Nach dem Zweiten Weltkrieg ist in der
Republik Österreich aus wirtschaftlichen und politischen Gründen eine
Wiederherstellung des „Religionsfonds" und der staatlichen
Kirchenfinanzierung nicht mehr möglich und so wird das Kirchenbeitragssystem
auch nach 1945 beibehalten. Es konnte bis heute keine realistische
Alternative dazu gefunden werden. Kirchenbeitrag heute Seit den Tagen der Apostel wissen sich
Christen und Christinnen verpflichtet, ihre Kirche nicht nur geistig, sondern
auch materiell mitzutragen (vgl. 1 Korinther 9,11-14). Der Kirchenbeitrag ist
eine moderne Form dieser Verpflichtung, abgestimmt auf die soziale und
wirtschaftliche Situation unseres Landes. Die finanziellen Lasten der Kirche
sollen sozial gerecht auf alle Kirchenangehörigen verteilt werden. Wie der
Kirchenbeitrag berechnet wird und wofür er in den einzelnen Diözesen
verwendet wird, darüber geben alle Kirchenbeitragsstellen gerne Auskunft. Gemeinsame Sorge Der Kirchenbeitrag ist in Österreichs Kirche
ein spürbares Zeichen der Zusammengehörigkeit und der gemeinsamen Sorge für
die Gemeinschaft der Kirche. Mehr
zum Kirchenbeitrag erfahren Sie in der von Dieter Haider und Karl
Veitschegger bzw. Hertha Ferk verfassten Broschüre „Es geht nicht nur um´s
Geld - Kirchenbeitrag in Österreich", Graz 2007 (frühere Auflagen
Wien 1996, Neuauflage 2002). Die Broschüre ist zu beziehen bei: kirchenbeitrag@graz-seckau.at) Zurück
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