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Karl Veitschegger (2025) Ist Jesus ein Selfie Gottes? Hier meine Antwort auf die Frage eines jungen Menschen Steile Behauptung „Wer mich sieht, sieht den Vater“ (Johannes 14,9)
– dieses Wort Jesu aus der Bibel ist eine steile Ansage. Sie behauptet nicht
weniger als: In Jesus zeigt sich Gott selbst. Jesus „ist das Bild des
unsichtbaren Gottes" (Kolosser 1,15). Der verborgene Gott, den niemand
sehen kann, ist in ihm präsent – nicht abstrakt, nicht maskiert, sondern
sichtbar, greifbar, menschlich. Ein Selfie Gottes? Göttliches Selfie? Der Vergleich ist reizvoll. Ein Selfie ist ein
Bild, das jemand von sich selbst macht – eine Form der Selbstdarstellung. Und
etwas Ähnliches – so sagt christlicher Glaube – tut Gott in Jesus von
Nazaret: Er zeigt sich selbst. Nicht durch Blitz und Donner, sondern durch
ein Gesicht, eine Stimme, ein menschliches Leben. Jesus ist Gottes
„Selbstporträt“ in Fleisch und Blut. „Wesenseins“ Wenn im Jahre 325 das Konzil von Nizäa erklärt
hat, dass Jesus mit Gott „wesenseins“ (griech. ὁμοούσιος, homooúsios)
ist, hat es genau das gemeint. Alle christlichen Kirchen und teilen dieses
Glaubenszeugnis. Keine Pose, sondern Passion Doch Vorsicht: Die meisten Selfies sind
inszeniert. Sie zeigen, wie man gesehen werden will – nicht unbedingt, wie
man wirklich ist. Sie sind Pose, nicht die ganze Wahrheit. Und hier hinkt der
Vergleich mit Jesus dann doch gewaltig. Mehr als eine Momentaufnahme Ein Selfie ist oft flüchtig, oberflächlich, nur
eine Momentaufnahme. Jesus ist mehr: Er ist bleibende Offenbarung Gottes.
Nicht bloß ein cooles Foto, sondern ein ganzes Leben. Nicht Filter, sondern
Wahrheit. So haben ihn seine Jünger und Jüngerinnen erlebt und bezeugt.
Also man kann sagen: Jesus ist Gottes Selfie –
aber eines, das übliche Selfies sprengt. Kein Bild narzisstischer
Selbstoptimierung, sondern Selbsthingabe. Kein Ausdruck von Eitelkeit, die
Bewunderung sucht, sondern gelebte Liebe, die einlädt, IHM nachzufolgen. Karl Veitschegger Zurück
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