Karl Veitschegger (2007) Eine Jakobsmuschel
für den kleinen Jakob (4 Jahre)
was du in der Hand hältst, ist die Schale einer
Muschel. Muscheln sind Tiere und leben im Meer. Warst du schon einmal am
Meer? Deine Eltern können dir sicher viel davon erzählen. Der Körper einer Muschel wird von zwei Schalen
bedeckt. Das Fleisch der Muschel kann man essen. Es schmeckt sehr gut. Die
Schalen größerer Muscheln haben die Menschen früher gerne als Trinkschalen
oder auch als kleine Teller verwendet. Man konnte sie leicht einstecken und
auch auf Reisen mitnehmen. Früher gingen die Leute viel zu Fuß. Es gab noch
kein Auto und keine Eisenbahn, freilich auch kein Flugzeug und keinen
Traktor. Die Menschen legten oft weite Strecken zu Fuß zurück. Einige Männer
und Frauen gingen sogar viele Wochen, weil sie in Spanien eine schöne Kirche
besuchen wollten. In dieser Kirche beteten sie beim Grab eines wichtigen
Mannes. Er hieß wie du: Jakob. Man kann auch Jakobus sagen oder heiliger
Jakob. Auf Spanisch heißt heiliger Jakob „Santiago“. Darum wird der Ort mit
seiner Kirche bis heute „Santiago“ genannt. Hast du einen Globus? Vielleicht
können dir deine Eltern zeigen, wo Santiago liegt. Der heilige Jakob war ein guter Freund des Herrn
Jesus. (Jesus kennst du ja schon von deinen Eltern.) Er erzählte den Menschen
viel von Gott und Jesus und half ihnen, wenn sie in Not waren. Nach seinem
Tod wurde Jakob in Spanien begraben. Und wenn die Menschen an seinem Grab
beteten, wurden sie sehr glücklich. Traurige wurden fröhlich, Ängstliche
mutig, Kranke gesund. Sie nahmen auch ihre Muscheln aus dem Rucksack und
ließen sie von den Priestern in der Kirche segnen. Die Muschel sollte sie
immer an den heiligen Jakob erinnern und ihnen und ihren Familien weiterhin
Glück und Segen bringen. Darum heißen solche Muscheln Jakobsmuscheln. Lieber
Jakob, wenn du einmal groß bist, kannst du vielleicht mit deinen Eltern zum
Grab des heiligen Jakob nach Spanien fahren oder gehen. Ich war noch nie in
Santiago, aber es soll dort wunderschön sein. Liebe
Grüße Dein
Karl Apostel Jakobus der Ältere Als
Kinder gingen wir am heutigen Tag mit meiner Großmutter „Jakobifedern“
suchen. Es handelte sich um ein Farnkraut, dem die Volksmedizin Heilkräfte
zuschrieb. Sonst versteht man unter „Jakobifedern“ das Stroh in Scheunen, auf
dem Pilger und vagabundierende Bettler die Nacht verbrachten. Der
Ausdruck erinnert an Jakobus, den Patron der Pilger, ursprünglich Fischer in
Galiläa und Bruder des Apostels Johannes. Auch wenn im spanischen Santiago
nicht der Apostel, sondern nur ein Hund begraben sein sollte, wie Luther
spottete, gehört der Ort seit dem Mittelalter zu den größten geistlichen
Zentren Europas und der Jakobsweg fasziniert immer wieder viele. Ich
bin kein großer Pilger, aber ich freue mich, wenn andere durchs Pilgern zu
sich, zur Natur, zu ihren Mitmenschen und zu Gott finden. Karl Veitschegger (2022) Jakobus der Ältere -
Geschichte und Legende: http://www.heiligenlexikon.de/BiographienJ/Jakobus_der_Aeltere_der_Grosse.htm Zurück zur Startseite von
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