Was ist Beten? Herz und Gott Beten ist Hinwendung zu
Gott, „Gespräch“ des Herzens mit Gott. Das kann allein oder in
Gemeinschaft geschehen, laut oder leise, frei gesprochen
oder mit vorgegebenen Texten, durch Schweigen, durch das Entzünden einer
Kerze, durch Singen eines Liedes, das Betrachten eines Bildes usw. Es gibt
viele Wege. Kraftquelle Menschen heben ihr Herz zu Gott und finden
Kraft, wenn sie ihn um Hilfe bitten, ihm ihr Leid klagen oder ihm ihre Freude
mitteilen, ihn loben und preisen. Nicht Gott braucht unserer Gebete, wir
brauchen sie, weil sie uns guttun. „Beten ist das Atemholen der Seele",
sagt ein altes Sprichwort. Jesus ermuntert zum Gebet Das Neue Testament bezeugt: Jesus hat seine
Jünger und Jüngerinnen ermuntert, immer wieder zu beten – allein „im
Verborgenen" (Matthäus 6,6) oder in Gemeinschaft (Matthäus 18,19-20). Er
hat zugesichert, dass kein Gebet ins Leere geht: „Bittet, so wird euch
gegeben. Sucht, so werdet ihr finden. Klopft an, so wird euch aufgetan!"
(Matthäus 7,7) – Wir wissen nicht immer, was uns letztlich guttut, aber Jesus
versichert uns: „Euer Vater weiß, was ihr braucht!" (Matthäus 6,8) Einfach anfangen Wenn Sie beten wollen, aber nicht recht
wissen, wie das „geht", können Sie sich an eine/n Seelsorger/in wenden
oder an einen Menschen, von dem Sie wissen, dass er betet. Vielleicht fangen
Sie ganz einfach an, sich in Gedanken an Gott zu wenden: „Gott, wenn du mich
hörst, lass mich das irgendwie erfahren…" Oft genügt es aber auch,
einfach vor Gott zu schweigen. „Um gut zu beten", sagt John Henry
Newman, „müssen wir damit beginnen, mangelhaft zu beten; denn unser ganzes
Tun ist mangelhaft. Ist das nicht klar? Wer würde bei irgendeinem anderen
Werk, bevor er es tut, zuwarten, bis er es vollkommen tun kann?" Karl Veitschegger Zum
Weiterdenken „Wir alle
haben im Leben oft mit Problemen und verworrenen Situationen zu kämpfen,
müssen uns schwierigen Momenten und Entscheidungen stellen, die uns
herunterziehen. Wenn wir nicht erdrückt werden wollen, müssen wir alles nach
oben bringen. Und genau das tut das Gebet: Es ist kein Fluchtweg, es ist kein
magisches Ritual, kein Wiederholen auswendig gelernter Gesänge - nein! Beten
ist der Weg, Gott in uns wirken lassen, damit wir begreifen, was er uns auch
in den schwierigsten Situationen sagen will und die Kraft haben,
weiterzumachen.“ Papst
Franziskus, Angelus 9.1.2022 „Beten heißt
immer: in Verbindung treten mit allem.
Aus dieser Verbindung fließt einem Kraft zu, und das
größte Vertrauen in Gott und Welt wird wiederhergestellt.“ Luise Rinser, Mit wem reden, Frankfurt a. M. 1984,
S. 100 „Gott ist nie weiter als ein Gebet von uns entfernt.“ Sprichwort „Mit uns zog der Wind durchs Tor und schlug flackernde Wellen durch
die Flammenreihen der Andachtskerzen. Mutter hielt ihre Hände darüber und
befahl mir, es ihr gleichzutun. Wir wärmen unsere Hände an den Wünschen der
Menschen, sagte sie.“ Robert Seethaler, das Feld, Berlin 2018, S. 31 Zurück zur Startseite von Karl Veitschegger Zurück zum Menü „Meine Artikel, Referate, Skizzen ...“ Karl Veitschegger ©
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