Clemens (Klemens) von Rom Gedenktag: 23.11 – Predigtgedanken für Klementifeier Clemens von Rom lebte im 1. Jahrhundert. Er kannte
noch die Apostel Petrus und Paulus und war eine Zeitlang auch Begleiter des
Apostels Paulus. Später leitete er, so erzählen alte Quellen, die
Christengemeinde von Rom. Heute würde man das, was er war, Bischof von Rom,
also Papst nennen. Christusglaube als
kostbarer Schatz Die Predigt der Apostel und das Vorbild der
ersten Christen und Christinnen entfachten im Herzen des jungen Clemens den
christlichen Glauben. Dieser wurde für ihn bald zu einem kostbaren Schatz,
den er unbedingt mit anderen teilen wollte. Zu seiner Zeit, als Christen und
Christinnen im Römerreich noch benachteiligt waren, ja oft blutig verfolgt
wurden, war das ziemlich wagemutig. Trotzdem wollte Clemens über das, was er
gefunden hatte, nicht schweigen und es gelang ihm, viele Menschen zum
Christentum zu führen. Geschenk einer
Freundschaft Heute erleben viele Getaufte in unseren Breiten
– aus verschiedenen Gründen – das Christentum nicht mehr als Schatz.
Vielleicht auch deshalb nicht, weil viel Nebensächliches, falsch Verstandenes
und falsch Gelebtes diesen Schatz für sie verstellt. Der Gedenktag des hl.
Klemens kann aber Anlass sein, darüber nachzudenken, was die Mitte des
Christentums ist, was es bedeutet, an Jesus Christus zu glauben. Benedikt
XVI. hat das 2007 in Mariazell so zusammengefasst: „Das Christentum ist mehr und etwas anderes als ein
Moralsystem, als eine Serie von Forderungen und von Gesetzen. Es ist das
Geschenk einer Freundschaft, die im Leben und im Sterben trägt: ‚Nicht mehr
Knechte nenne ich euch, sondern Freunde!’, sagt der Herr zu den Seinen.
Dieser Freundschaft vertrauen wir uns an.“ Hass und Wut machen blind Clemens jedenfalls muss es gelungen sein, diese
Freundschaft, die Gott uns Menschen in Christus anbietet, glaubwürdig zu
verkünden und vorzuleben. Denn viele Römer und Römerinnen waren beeindruckt
von seinen Worten und Taten und ließen sich taufen. Eine alte Legende
erzählt, dass auch die Frau eines Aristokraten, der die Christen hasste und
verfolgte, darunter war. Als sie eines Tages heimlich das Haus verließ, um
zum Gottesdienst zu gehen, schlich ihr der Mann nach – und war entsetzt, als
er merkte, dass seine Frau Christin war. Vor Wut wurde er auf der Stelle
blind. Er fand sich nicht mehr zurecht, war hilflos und irrte in der Stadt
umher. Da begegnete ihm der heilige Clemens. Dieser sprach den Mann, den er
für einen normalen Blinden hielt, liebevoll an und half ihm, den Weg nach
Hause zu finden. Schließlich soll der Mann durch das Gebet das hl. Clemens
auch das Augenlicht wieder geschenkt bekommen haben. Diese Legende enthält
zumindest eine tiefe Wahrheit: Vorurteile und Hass machen blind, während Güte
und Aufmerksamkeit für den Nächsten hellsichtig machen. Güte öffnet die
Augen Der Name Clemens bedeutet „gütig“. Er ist ein
Programmwort für jeden Christen und jede Christin. Wir wollen Gott bitten,
dass wir wie der hl. Klemens die Güte und Freundschaft Gottes in unserem
Leben als Schatz erkennen und erfahren können. Und wir wollen Gott bitten,
dass er auch uns den Blick der Güte schenke, damit wir die Dinge richtig
sehen können und durch unsere Güte vielleicht auch anderen Menschen die Augen
öffnen dürfen für das, was das Leben letztlich trägt, was es wirklich schön
und sinnvoll macht. Karl Veitschegger Zurück zur Startseite von Karl Veitschegger Zurück zum Menü „Mein Artikel, Referate,
Skizzen ...“
Karl Veitschegger © 2011 |