Karl Veitschegger
(2009) Das Besondere des Christentums „Worin unterscheidet sich
das Christentum von den anderen Religionen? Was ist das Besondere?“ Dass Gott den Menschen in Naturerlebnissen,
durch Versenkung und Meditation, durch weise Bücher und prophetische Worte
nahe sein kann, diese Überzeugung teilt das Christentum mit anderen
Religionen. Das Besondere des Christentums besteht darin,
dass es zu verkünden wagt: Der unendlich große und unsterbliche Gott hat sich
freiwillig ganz klein gemacht und ist in Jesus von Nazaret ein sterblicher
Mensch geworden. Er, der „ganz Andere“, wurde einer von uns. Jesus durchlebte
ein echtes Menschenleben mit seinen Höhen und Tiefen. Er lehrte die Liebe,
auch zu den Feinden, und lebte diese Liebe selbst. Sogar die Situationen von
Todesangst und – so paradox es klingt – von „Gottverlassenheit“ nahm er auf
sich. Er blieb dem, wozu er gekommen war, bis zuletzt treu und durchlitt
dafür einen der schrecklichsten Tode, den die Antike kannte: den Kreuzestod.
So ist er allen Menschen, vor allem aber jenen, die als „Verlorene“ gelten,
ein Bruder geworden, der ihr Herz kennt, ihre Not sieht, ihr Versagen heilen
kann. Und wie ihn der Tod nicht für immer festhalten konnte, so will er auch
seine Menschenbrüder und -schwestern zu einem Leben befreien, das der Tod
nicht zerstören kann. Das mag alles ein wenig „mythologisch“
klingen, aber wie sonst sollte man das Unsagbare, das uns Menschen in Jesus
geschenkt worden ist, ausdrücken? In einem konkreten Menschen, in Jesus von
Nazaret, ist der unbegreifliche Gott zu uns gekommen und hat uns
unwiderruflich seine Liebe zugesagt, die letztlich stärker sein wird als
jedes menschliche Versagen, stärker als Leid und Tod. – Das ist die Pointe
des Christentums Aus
der Heiligen Schrift: „In ihm
[Jesus] wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig." "Er
[Jesus Christus] war in Gottes-Gestalt, hielt aber nicht daran fest, Gott
gleich zu sein, sondern
entäußerte sich, nahm Sklaven-Gestalt an und wurde den Menschen gleich …" Philipper 2, 6 „Er,
der reich war, wurde euretwegen arm, um euch durch seine Armut reich zu
machen." 2
Korinther 8,9 "Im
Anfang war das Wort [= Gottes Selbstmitteilung], und das Wort war bei Gott,
und das Wort war Gott ... Und das Wort ist Fleisch [= ein wirklicher Mensch]
geworden ... Aus seiner Fülle haben wir alle empfangen ... Niemand hat Gott
je gesehen. Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat
Kunde gebracht." Johannes
1,1-18 „Wahrhaftig, das Geheimnis unseres Glaubens ist
groß: ER [Gott] wurde offenbart im Fleisch …“ 1
Timotheus 3,16 Kurzeinführung in das
katholische Christentum (20 Minuten) Zurück zur Startseite von Karl Veitschegger Zurück zum Menü „Artikel, Referate,
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